PS-Freunde stellen ihre Boliden wieder in Lienz in Szene
Das Sportwagentreffen „Feuer am Asphalt“ zieht Fahrer aus ganz Österreich und aus dem benachbarten Ausland an. Es gibt auch Kritik.
Von Christoph Blassnig
Lienz – Schon im Leerlauf lässt das tiefe Röcheln der Motoren mancher Autos erahnen, dass ein Tippen auf das Gaspedal scheinbar unbändige Kräfte freisetzen kann und die Karosserie in Sekunden in ein Geschoss verwandelt. Den einen zaubert der Geruch von Benzin ein Lächeln ins Gesicht und lässt sie wohlig erschauern, andere stören sich am Gestank und dem Lärm, den ein Autokorso aus PS-Boliden unvermeidbar ankündigt. „Wir lassen uns von Kritikern jedenfalls nicht abbringen und laden wieder zum Sportwagentreffen“, zeigt sich Hans Kellner, Organisator von Feuer am Asphalt, seiner Sache sicher. Gut zwei Dutzend Fahrer haben sich für drei Tage in Osttirol angekündigt. Sie kommen aus ganz Österreich, Tschechien und Deutschland zum Austausch mit Gleichgesinnten.
Heute haben die Piloten eine Ausfahrt nach Südtirol am Kalender. Start- und Zielpunkt ist das Hotel Holunderhof bei der Talstation der Zettersfeldbahn. Um 9 Uhr bricht der Konvoi auf zur Auffahrt auf den malerischen Obersee am Staller Sattel im Defereggental. Nach einem Aufenthalt dort, bei dem die Fahrer ihre Wagen gerne vor der Hochgebirgs-Kulisse als Fotomotive in Szene setzen, geht die Fahrt über den Pass und das Antholzer Tal sowie das Pustertal zurück bis an den Ausgangspunkt. „Dort und beim Hotel Haidenhof kann man die Autos bestaunen“, kündigt Kellner an.
Die Besitzer und Freunde der zum Teil hochgezüchteten Sportwagen sind gut vernetzt und eine eingeschworene Gemeinde. Ihre Verbindungen reichen weit über die Landesgrenzen hinaus. „Wir organisieren uns über das Internet und Motorsportmagazine europaweit. Feuer am Asphalt in Osttirol wurde zu einem fixen Eintrag im Jahresplan vieler Rennsportfreunde“, ist der Organisator und Vereinsobmann stolz und wird euphorisch: „Das Treffen ist ein Muss für jeden Sportwagenfanatiker und für die Fans des automobilen Spektakels.“
Morgen treffen die Fahrer zwischen 13 und 14.30 Uhr beim Restaurant „im Stadl“ und der Pizzeria „Glory“ in Nußdorf-Debant zusammen. Es folgt eine Dolomitenrunde über das Lesachtal und das Tiroler Gailtal mit einer Einkehr beim Almfamilyhotel Scherer in Obertilliach. Die PS-Party findet am Abend vor der Tenne statt, es unterhalten „der Osttiroler“ mit Livemusik und DJ Roly, bevor man am Sonntagvormittag beim Haidenhof zum Abschied einrollt.
Die PferdeStärken-Party verlegt der Verein heuer und in Zukunft von der Debanter Tennishalle auf den Parkplatz der Lienzer Zettersfeld-Bergbahn. Nicht nur Anrainer sollen in Nußdorf-Debant protestiert haben. „Auch von Umweltgruppen erhalten wir Protestschreiben, die die Sinnhaftigkeit solcher Veranstaltungen in der heutigen Zeit massiv in Frage stellen“, teilt Bürgermeister Andreas Pfurner mit.