Auszeichnung für barrierefreien Livestream geht nach Innsbruck
Innsbruck – Seit April 2020 werden die Sitzungen des Innsbrucker Gemeinderats nicht nur live im Internet übertragen, sondern – derzeit bis 17 Uhr – auch in Gebärdensprache übersetzt und in Echtzeit „schriftgedolmetscht“. Für dieses Pilotprojekt – die erste live gestreamte, für hörbeeinträchtigte Menschen barrierefreie Gemeinderatssitzung in Österreich – wurde der Stadtmagistrat mit dem Inklusionspreis 2022 der Lebenshilfe prämiert.
Man habe in Corona-Zeiten „aus der Not eine Tugend gemacht“, um die Sitzungen öffentlich zu halten, betonte Bürgermeister Georg Willi (Grüne), zugleich aber beschlossen, „mehr zu machen“. Georg Willeit, Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol, lobte das „beispielhafte Projekt“. Er verwies auf die UN-Behindertenrechtskonvention, welche die Teilhabe am politischen Prozess und den Zugang zu Informationen vorsehe.
Auch wenn nicht immer alles umsetzbar sei, finde man in Innsbruck stets ein offenes Ohr und sei „stolz auf die Stadt“, meinte Werner Pfeifer, Vorsitzender des Behindertenbeirates Innsbruck, bei dem insgesamt 16 bis 17 Vereine mitarbeiten. (md)