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Tugendhat nicht mehr im Rennen um Johnson-Nachfolge

Tom Tugendhat ist raus
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Im Rennen um die Nachfolge des scheidenden britischen Premiers Boris Johnson hat sich das Feld der Kandidaten auf vier verengt. Bei einer Abstimmung der konservativen Tory-Fraktion schied der als moderat geltende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Tom Tugendhat, aus, teilte das zuständige Komitee Montagabend mit. Unterdessen hat die Regierung Johnson erwartungsgemäß eine von ihr selbst angesetzte Vertrauensabstimmung überstanden.

Mit einer Mehrheit von 111 Stimmen sprachen die Abgeordneten des Londoner Unterhauses der Regierung bei der Abstimmung am späten Montagabend ihr Vertrauen aus. Der scheidende Premier Boris Johnson hatte bereits vor zwei Wochen auf Druck vieler Parteikollegen und Ministern seinen Rücktritt angekündigt. Eine Niederlage bei der Vertrauensfrage hätte eine baldige Neuwahl allerdings unausweichlich gemacht - das wollten selbst die Johnson-Gegner in der Tory-Partei jedoch wegen schlechter Umfragewerte derzeit unbedingt vermeiden.

Johnson selbst hatte am Nachmittag mit einer flammenden Rede sein politisches Vermächtnis verteidigt. Er habe den Brexit vollendet und in den großen Fragen die richtigen Entscheidungen getroffen, sagte der scheidende Premier im Londoner Unterhaus.

Das Rennen um seine Nachfolge geht am Dienstag in die nächste Runde. Seit Montagabend sind noch drei Kandidatinnen und ein Kandidat im Rennen. Dienstagnachmittag steht eine weitere Abstimmung in der konservativen Fraktion an, deren Ergebnis um 17.00 MESZ verkündet werden soll. Am Mittwochabend sollen zwei Anwärter übrigbleiben, über die dann die Parteibasis entscheidet. Neben dem Favoriten Rishi Sunak - der Ex-Finanzminister erhielt am Montag erneut die meisten Stimmen - sind noch Außenministerin Liz Truss (sie landete auf Platz 3), Handels-Staatssekretärin Penny Mordaunt (Platz 2) und die Abgeordnete Kemi Badenoch (Platz 4) im Rennen.