Teuerung

Inflationsbedingte Anpassung: Amazon verteuert Prime-Abo in Österreich

In anderen Länder fällt die Preiserhöhung noch saftiger aus.
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Wie andere Streaminganbieter auch weitet Amazon sein Angebot kontinuierlich aus. Kombiniert mit der Inflation macht sich das auch beim Kunden bemerkbar. Der Dienst wird in Österreich und auch Deutschland monatlich etwas teurer.

Wien – Amazon macht sein Abo-Angebot Prime in Deutschland und Österreich teurer. Bei monatlicher Zahlung wird es 8,99 Euro statt bisher 7,99 Euro kosten und pro Jahr werden 89,90 statt zuvor 69 Euro fällig. Amazon begründete die Preiserhöhung am Dienstag in einem nächtlichen E-Mail an bestehende Kunden mit „generellen und wesentlichen Kostenänderungen aufgrund von Inflation, die auf von uns nicht beeinflussbaren äußeren Umständen beruhen".

Die Änderung gelte „frühestens mit Fälligkeit der nächsten Zahlung, an oder nach dem 15. September 2022", hieß es weiter. Der weltgrößte Online-Händler verwies bei der Ankündigung am Dienstag auch darauf, dass es die erste Anhebung seit 2017 sei und man das Angebot unter anderem im Videostreaming ausgebaut habe. In Österreich war Amazon Prime im Jahr 2014 gestartet; damals kostete es 49 Euro im Jahr.

Auf dem drittgrößten Markt Großbritannien werden die Gebühren um 20 Prozent angehoben, in Spanien, Italien und Frankreich werden für Prime-Mitglieder zwischen 39 und 43 Prozent mehr pro Jahr fällig.

Prime ist für Amazon ein wichtiges Instrument der Kundenbindung. Die weltweit mehr als 200 Millionen Abo-Kunden bekommen bei Amazon und teilnehmenden Händlern auf der Plattform kostenlosen Versand auch ohne Mindestbestellwert und können zudem unter anderem auf Video- und Musikstreaming zugreifen. Im Heimatmarkt USA hatte Amazon bereits im Februar eine Preiserhöhung von 119 Dollar (rund 116 Euro) auf 139 Dollar (136 Euro) bei jährlicher Zahlung verkündet.

Netflix denkt über Werbung nach

Amazon reiht sich mit der Preiserhöhung in diesem Jahr hinter anderen Streaminganbietern ein. Zuletzt hatte es unter Fußball-Fans viel Frust gegeben, weil DAZN seine Preise auch für Bestandskunden deutlich erhöht hatte. Die Kosten für ein Monatsabonnement hatten sich praktisch verdoppelt und stiegen von 14,99 auf 29,99 Euro. Der günstigste Vertrag für ein Jahr kostet 274,99 statt 149,99 Euro, gilt aber nur noch bis Ende Juli. Die billigste Möglichkeit eines reinen DAZN-Abonnements kostet 24,99 Euro monatlich bei Vertragsbindung für ein Jahr.

Auch bei Netflix können sich Kunden auf Veränderung einstellen. Das Unternehmen arbeitet an einer Reihe von Maßnahmen, um Abonnentenbasis und Umsatz zu steigern. Dazu gehört die Einführung einer preisgünstigeren werbefinanzierten Version des Dienstes Anfang 2023 und ein hartes Vorgehen gegen die gemeinsame Nutzung von Passwörtern. Das Unternehmen versucht auch, die Kosten zu senken. Die Preise hatte Netflix zuletzt im Jänner 2021 erhöht. (APA/dpa)

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