Kraftwerk St. Leonhard: Abnutzung „ist derzeit extrem“
St. Leonhard i. P. – Das viele Wasser, das in den vergangenen Wochen vom Gletscher über die Pitze ins Tal schoss, konnte vom gemeindeeigenen Kraftwerk St. Leonhard gut genutzt werden. Vier Kubikmeter pro Sekunde dürfen seit 2016 der Pitze maximal entnommen werden, um mit einer jährlichen Produktion von 18 Gigawattstunden in etwa 4000 Haushalte mit Strom zu versorgen.
Doch der viele Gletscherschliff im milchigen Wasser bereitet der Kraftwerkstechnik auch Probleme. Schon im Frühjahr musste ein Laufrad wegen der Abnutzung ausgetauscht werden. Knapp 62.000 Euro betrug der Preis vor einigen Monaten. Nun ist die zweite Turbine fällig – und das kostet bereits mehr als 70.000 Euro. „Momentan ist die Abnutzung extrem“, erklärte daher jüngst BM Elmar Haid seinem Gemeinderat. Es sind die mitgeschwemmten Feinstoffe, die das Problem darstellen: „Letztes Jahr haben wir vielleicht vier-, fünfmal gespült – derzeit fast alle Tage“, so der Bürgermeister. Dabei dürfe man in den Sommermonaten nicht einmal die volle Wasserdotierung ausnutzen. „Das ist widersinnig“, so Haid. Man versuche, die Nutzung neu zu regeln.
Apropos Energie: In seiner vergangenen Sitzung bestimmte der Gemeinderat St. Leonhard seinen „Klima- und Energiebeauftragten“. Diese Funktion wurde Vizebürgermeister Philipp Eiter angetragen. Der nahm das einstimmige Votum an. (pascal)