1969–2022

Nach Unfall und Koma gestorben: Trauer um Schauspielerin Anne Heche

Anne Heche wurde 53 Jahre alt.
© imago

Vor einer Woche verursachte Anne Heche in Kalifornien einen schweren Autounfall, nun ist die Schauspielerin ihren Verletzungen erlegen. Angehörige und Kollegen trauern um die 53-Jährige.

Los Angeles – Die US-Schauspielerin Anne Heche („Ally McBeal", „Sechs Tage, sieben Nächte") ist eine Woche nach einem Autounfall gestorben. Ihr Sprecherteam bestätigte den Tod der 53-Jährigen am Freitag. Demnach ist der Hirntod eingetreten, nach den Gesetzen in Kalifornien gilt ein Mensch damit als tot.

Ein Foto aus dem Jahr 2000: Vor ihrer Heirat war Heche mit der Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres zusammen.
© JIM RUYMEN

Sie sei aber weiter an lebenserhaltende Apparate angeschlossen und ihr Herz schlage noch, um eine Organspende durchzuführen, teilte Sprecherin Holly Baird mit. Zuvor hatte die Familie kundgetan, dass die 53-Jährige keine Überlebenschancen mehr habe. Heche habe eine schwere Hirnverletzung erlitten und liege im Koma.

Die Ärzte hatten ihr zuvor bereits keine Überlebenschancen mehr eingeräumt. Es werde „nicht erwartet, dass sie überlebt", hatten mehrere US-Medien unter Berufung auf einen Sprecher der 53-Jährigen berichtet. Die Familie hatte abwarten wollen, ob Heches Organe gespendet werden können, ehe die lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt werden. Es sei der ausdrückliche Wunsch der 53-Jährigen gewesen, ihre Organe zu spenden.

Söhne in „tiefer, sprachloser Trauer"

Heche hatte aus zwei Beziehungen die Söhne Homer (20) und Atlas (13). „Mein Bruder Atlas und ich habe unsere Mutter verloren", schrieb Homer am Freitag in einer Mitteilung. „Nach sechs Tagen unglaublicher Gefühlsschwankungen, bleibt nun eine tiefe, sprachlose Trauer zurück." Hoffentlich sei seine Mutter nun frei von Schmerzen und auf ihrem Weg zu „ewiger Freiheit".

Auch Heches Freundin Nancy Davis verbreitete die Nachricht in einem Gedenkposting auf Instagram und schrieb: „Der Himmel hat einen neuen Engel. Meine liebevolle, freundliche, lustige, liebenswerte und wunderschöne Freundin Anne Heche ist in den Himmel gekommen. Ich werde sie furchtbar vermissen und all die schönen Erinnerungen, die wir geteilt haben, in Ehren halten."

Homers Vater, Kameramann Coley Laffoon, drückte seine Trauer am Freitag in einer Videobotschaft auf Instagram aus. „Sie war mutig und furchtlos und sie liebte mit aller Wucht", sagte er über Heche. „Liebe dich für immer", schrieb der Schauspieler James Tupper (57, „Men in Trees"), Vater des gemeinsamen Sohnes Atlas, auf Instagram.

Auch Kollegen, darunter Rosie O"Donnell und Rosanna Arquette, würdigten die Verstorbene. „Dies ist ein trauriger Tag", schrieb Talkshow-Star Ellen DeGeneres. Heche war vor ihrer Ehe mit Laffoon mehrere Jahre mit der Moderatorin liiert gewesen. Nach ihrer schlagzeilenträchtigen Trennung von DeGeneres im Jahr 2000 veröffentlichte Heche eine Autobiografie mit dem Titel „Call Me Crazy", in der sie freimütig ihren Kampf gegen psychische Krankheiten schilderte.

Autounfall womöglich unter Drogeneinfluss

Heche war am 5. August mit ihrem Auto in ein Wohnhaus in Los Angeles gekracht und lebensgefährlich verletzt worden. Bei dem Unfall brach nach Feuerwehrangaben ein schwerer Brand aus, der erst nach über einer Stunde und unter Einsatz von 59 Feuerwehrleuten gelöscht werden konnte. Die zweifache Mutter erlitt Verbrennungen und musste ins Koma versetzt werden.

Die Polizei erklärte am Donnerstag, dass im Zuge der Ermittlungen auch Heches Blut untersucht werde. Medienberichten zufolge wurden im Blut der Schauspielerin Betäubungsmittel nachgewiesen. Allerdings seien weitere Untersuchungen nötig, um sicherzugehen, dass diese nicht im Zuge ihrer Behandlung im Krankenhaus verabreicht wurden. Die Promi-Website TMZ berichtete unter Berufung auf anonyme Polizeiquellen, in Heches Blut seien Kokain und Fentanyl gefunden worden.

Heche spielte in Dutzenden Filmen und Fernsehproduktionen mit. Bekannt wurde sie in den 1990er-Jahren an der Seite von Johnny Depp in dem Thriller „Donnie Brasco", mit Tommy Lee Jones in dem Katastrophenfilm „Volcano" und als Geliebte an der Seite von Harrison Ford in der Abenteuerkomödie „Sechs Tage, sieben Nächte". In der Satire „Wag the Dog" spielte sie eine Krisenmanagerin im Weißen Haus. Mit Denzel Washington drehte sie „John Q – Verzweifelte Wut" (2002). Fernsehzuschauer kennen sie aus Serien wie „Ally McBeal" und „Nip/Tuck". (AFP, dpa, TT.com)

📽️​ Video | Trauer um Anne Heche:

Verwandte Themen