Energiekrise

Gasspeicher in Österreich zu fast 60 Prozent gefüllt

Die Gasspeicher werden immer mehr gefüllt.
© IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON

Österreich hat seine Gasspeicher mittlerweile zu fast 60 Prozent gefüllt. Bis November will man auf 80 Prozent kommen. Dieses Ziel sei weiter erreichbar, heißt es aus dem Energieministerium.

Wien – Die Gasspeicher in Österreich sind mit Montag zu 59,83 Prozent gefüllt. Damit sind insgesamt 57,2 Terawattstunden (TWh) Erdgas in den heimischen Speichern gelagert. Das entspricht rund 64 Prozent des jährlichen Gasverbrauchs in Österreich, wie das für Energiefragen zuständige Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwoch mitteilte. Das Ministerium betont, dass das Speicherziel von 80 Prozent bis 1. November erreichbar sei.

Die täglichen Einspeichermengen lagen in den vergangenen Tagen zwischen 400 und 550 Gigawattstunden und sind im Vergleich zur Vorwoche nochmals gestiegen. Die von Russland gekürzten Liefermengen könnten durch Zukäufe ersetzt werden.

Der Staat legt wegen der Gaskrise auch erstmals eine strategische Reserve an. Diese umfasst 20 TWh und soll ebenfalls bis zum 1. November in die Speicher fließen.

Russland will Preise von Gasexporten verdoppeln

Russland sagt indes für 2022 mehr als doppelt so hohe Durchschnittspreise für Gasexporte voraus als im vergangenen Jahr. Wie aus einer von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehenen Prognose des Wirtschaftsministeriums hervorgeht, dürfte der durchschnittliche Preis des staatlichen Monopolisten Gazprom dieses Jahr bei 730 Dollar (720,56 Euro) pro 1000 Kubikmeter liegen. Vergangenes Jahr waren es 304,6 Dollar.

Die neue Vorhersage übersteigt die bisherigen Schätzungen um 40 Prozent. Das Volumen der Pipeline-Exporte von Gazprom werde auf 170,4 Milliarden Kubikmeter fallen. Im Mai war das Ministerium noch von 185 Milliarden ausgegangen, vergangenes Jahr waren es 205,6 Milliarden. Die russischen Gas-Exporte nach Europa sind im Zuge des Ukraine-Kriegs zurückgegangen. (APA, Reuters)

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