Europacup

Austria, WAC und Rapid in der Quali: Eine Hürde steht noch im Weg

Grüne Jubeltrauben wären heute im Europacup ein gutes Zeichen.
© APA/Hochmuth

Drei Eurofighter, drei Ausgangspositionen: Während die Austria (gegen Fenerbahce) heute klarer und der WAC (gegen Molde) leichter Außenseiter ist, schreitet Rapid (gegen Vaduz) als Favorit auf den Rasen.

Innsbruck – Ein Schritt fehlt noch. Österreichs Eurofighter wollen sich heute in den abschließenden Qualifikationsrunden der Europa bzw. der Conference League eine gute Ausgangsposition für die Rückspiele in einer Woche schaffen. Mit Sturm Graz (Europa League) und Salzburg (Champions League) stehen zwei Teams bereits fix in der Gruppenphase. Die Austria (Europa League), Rapid und der WAC (beide Conference League) müssen noch kämpfen – und das tun sie mit unterschiedlichen Vorzeichen:

A wie Austria: „Es ist schwierig für die Austria, aber im Fußball ist alles möglich“, sagt einer, der es wissen muss. Kasimpasa-Legionär Tarkan Serbest kennt sowohl die „Veilchen“ als auch den türkischen Traditionsclub Fenerbahce bestens. Dass die Violetten heute (21 Uhr, live ORF 1) als Underdog antreten, verdeutlicht der Blick auf die Kaderliste. Torhüter Altay Bayindir (24) besitzt einen Marktwert von 16 Mio. Euro (Quelle: transfermarkt.at), bei der Austria rangiert das gesamte Team bei knapp 20 Mio., Fenerbahce bei 186 Mio. Als aktueller Vizemeister war der Verein am sommerlichen Transfermarkt umtriebig, um den Sprung in die Champions League zu schaffen. Der misslang – nun soll es die Europa League sein.

Neben dem Uruguayer Diego Rossi kamen mit Luan Peres, Lincoln, João Pedro, Gustavo Henrique und Willian Arão gleich fünf Brasilianer. Neu ist auch der Nordmazedonier Ezgjan Alioski – in Österreich seit dem EM-Disput mit Marko Arnautovic bekannt –, Norwegens Teamstürmer Joshua King oder der ehemalige Dortmund-Jungstar Emre Mor. „Sie geben jede Transferzeit Millionenbeträge aus, auch für Topstars. In diesem Jahr haben sie wieder einen starken Kader“, meinte Serbest. Er warnte vor der starken Angriffsabteilung um King und den Ecuadorianer Enner Valencia. In der neu formierten Defensive würde Fenerbahce allerdings noch schwächeln.

„Wir dürfen vor dem großen Namen nicht vor Ehrfurcht erstarren, müssen die Nervosität so schnell wie möglich ablegen“, forderte Austria-Trainer Manfred Schmid. „Wir sind zwar Außenseiter, aber wir werden ein Außenseiter sein, der sich was zutraut.“

R wie Rapid: Für den FC Vaduz ist es das „Spiel des Lebens“, für Rapid eine Pflichtaufgabe. Genau das stellt aber heute (20 Uhr, live ORF 1) auch die Schwierigkeit dar. „Ich wünsche mir natürlich einen Sieg, aber es ist kein Wunschkonzert“, sagte Trainer Ferdinand Feldhofer. Beim 1:2 beim LASK musste der Rapid-Coach auch verletzungsbedingt an acht Positionen rotieren. Für das erste der zwei Millionen-Spiele gegen Vaduz, Zweitligist in der Schweiz, schaut es deutlich besser aus. „Wenn die Trainings normal verlaufen, gehe ich davon aus, dass alle an Bord sind“, sagte Feldhofer mit Blick auf die zuletzt angeschlagenen Patrick Greil, Maximilian Hofmann oder Yusuf Demir.

Zumindest auf dem Papier sind die Rollen klar verteilt: Der Kader der Liechtensteiner hat einen Marktwert von knapp sechs Millionen Euro, der von Rapid 29 Mio. – wenig Geld kann allerdings auch Tore schießen. Ein Beweis gefällig? In der dritten Quali-Runde schaltete Vaduz zuletzt Konyaspor aus, den türkischen Dritten der Vorsaison. „Die Warnung sollte groß genug sein“, sagte Feldhofer, Vaduz habe sich „weit weg von einer Zweitligamannschaft“ präsentiert. Und: „Konyaspor ist sicher nicht schlechter als wir, deswegen sollten wir genug gewarnt sein.“ Im Kader stehen mit Kristijan Dobras, Manuel Sutter und Anes Omerovic auch drei Österreicher.

W wie WAC: Eine Hürde muss der Wolfsberger AC mit dem Tiroler Matthäus Taferner noch meistern, um die Gruppenphase der Conference League zu erreichen. In den Weg stellt sich den Kärntnern der norwegische Vizemeister Molde FK. Heute tritt die Elf von Trainer Robin Dutt zum Play-off-Hinspiel (19 Uhr, live ORF 1) im hohen Norden Europas an, Ziel ist eine gute Ausgangsbasis für das Retourmatch in Klagenfurt. „Molde ist sicherlich leicht favorisiert, aber wir haben natürlich auch unsere Chancen“, meinte Dutt.

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Unter Trainer Erling Moe – er hatte Ende 2018 von Ole Gunnar Solskjaer übernommen – ist Molde nach 18 von 30 Runden überlegener Tabellenführer der heimischen Liga. Der vierfache Meister setzte sich in der dritten Quali-Runde gegen Kisvarda (HUN) mit einem Gesamtscore von 4:2 durch. Während das Hinspiel daheim mit 3:0 gewonnen wurde, zeigten die Ungarn aber im Rückspiel (2:1 nach 2:0-Pausenführung), dass die Norweger schlagbar sind.

Trotzdem sieht WAC-Trainer Robin Dutt wenig Schwächen bei dem Club, wo einst Stürmerstar Erling Haaland als 17-Jähriger kickte, bevor er zu den Bullen nach Salzburg wechselte. (t.w., APA)

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