Innsbruck-Land

Raum für die ersten 1000 Tage im Eltern-Kind-Zentrum Wipptal

Bürgermeister Florian Riedl besichtigt mit Ekiz-Obfrau Simone Mühlsteiger (l.) und Ekiz-Geschäftsführerin Angelika Koidl den Bauplatz.
© Daum

Ein Projekt aus EU- und Landesmitteln in Steinach am Brenner verschafft dem Eltern-Kind-Zentrum endlich Platz. Zudem entstehen fünf Inklusionswohnungen.

Von Denise Daum

Steinach am Brenner – Begleitung für die ersten 1000 Tage: Unter diesem Motto kümmert sich das Eltern-Kind-Zentrum (Ekiz) Wipptal um Familien aus der Region. Rund 10.000 Kontakte werden jährlich verzeichnet. Das Team um Obfrau Simone Mühlsteiger und Geschäftsführerin Angelika Koidl steht Eltern in Alltagssituationen mit Rat und Tat zur Seite, fördert den Erfahrungsaustausch und ermöglicht Begegnungen gleichaltriger Kinder. Das Angebot reicht von Geburtsvorbereitung über Spiel- und Musikgruppen bis hin zu Vorträgen und Seminaren für junge Eltern.

Das Ekiz leidet allerdings seit Jahren unter Platznot. Die Zentrale in Steinach am Brenner verfügt über nur 40 Quadratmeter. Unermüdlich hat das Ekiz-Team seit Langem für neue Räumlichkeiten gekämpft. Nach mehreren Rückschlägen wird nun „ein Traum wahr“, wie Koidl und Mühlsteiger sagen.

In einem Neubau auf Gemeindegrund neben der ehemaligen Haushaltungsschule in der Nösslachstraße erhält das Ekiz im Erdgeschoß zeitgemäße Räumlichkeiten. Auch ein Coworking-Space ist vorgesehen. Im Obergeschoß des zweistöckigen barrierefreien Gebäudes entstehen fünf Inklusionswohnungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, vorzugsweise aus dem Raum Wipp- und Stubaital.

Eltern, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigung unter einem Dach ist ein schönes Zeichen.
Florian Riedl (Bürgermeister Steinach)

Für den Steinacher Bürgermeister Florian Riedl ist das „innovative Konzept ein absolutes Leuchtturmprojekt“. Und das Beste aus Gemeindesicht: Die Baukosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro werden zu 100 Prozent gefördert. 51 Prozent übernimmt das Land Tirol, der Rest kommt aus Fördertöpfen der EU. Das Gebäude steht im Eigentum der Gemeinde, die ersten drei Jahre dürfen allerdings keine Mieteinnahmen lukriert werden.

„Das Projekt bringt nicht nur einen Mehrwert für uns, sondern für die gesamte Region. Wir können stolz darauf sein, dass der Bau bei uns entsteht“, betont Riedl.

Die Vergabe der Inklusionswohnungen erfolgt über das Land Tirol, genauso wie die Organisation der mobilen Betreuung. Riedl ist überzeugt, dass sich die Sozialeinrichtungen gut in die Gemeinde einpassen werden. „Eltern, Kinder und Menschen mit Beeinträchtigungen unter einem Dach ist ein schönes Zeichen und trägt auch dazu bei, Vorurteile abzubauen“, sagt der Bürgermeister.

Für den Neubau muss ein Parkplatz weichen, 43 neue Abstellplätze entstehen. Läuft alles nach Plan, kann das Gebäude im Herbst 2023 bezogen werden.

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