Mit Efeu, wildem Wein und Blumen: Erste „grüne" Lärmschutzwand an der A12
Seit Juli wird bei Kramsach entlang der Inntalautobahn eine neue Lärmschutzwand aufgestellt. Das besondere an der 450 Meter langen Wand: Auf ihr wachsen Pflanzen.
Kramsach – Es grünt so grün entlang der A12 – zumindest bald. Bei Kramsach entsteht derzeit die erste begrünte Lärmschutzwand an der Inntalautobahn auf einer Länge von rund 425 Metern. Das Ziel: Einen „Grüngürtel“ schaffen, der sowohl ökologisch, optisch als auch funktionell allen Ansprüche an einen nachhaltigen und vor allem funktionellen Lärmschutz erfüllt, wie die Asfinag in einer Aussendung mitteilte. Die Bauarbeiten wurden im Juli gestartet und sollen mit Herbst zu Ende sein.
Insekten und Vögel sollen sich in der neuen Wand einnisten. Zugleich senke die Begrünung die Umgebungstemperatur und binde Feinstaub. Bei der Herstellung und Errichtung wird demnach 50 Prozent weniger CO2 verbraucht wie bei herkömmlichen Systemen. „Wir wollen hier dieses System einem genauen Test unterziehen. Zum einen ist für uns wichtig, dass Anrainerinnen und Anrainer effektiv vor Lärm geschützt werden. Zum anderen spielt die Nachhaltigkeit in allen unseren Bemühungen eine zentrale Rolle", erklärt Elisabeth Mair, Regionalleiterin der Asfinag Bau Management GmbH in Tirol.
Die Wand, die von der Vorarlberger Firma Gieselbrecht entwicklet wurde, ist laut Autobahnbetreiber „praktisch wartungs- und pflegefrei". Eine Bewässerungsanlage sei auch nicht notwendig. Als Pflanzen kommen wilder Wein, Efeu und Waldrebe zum Einsatz. Die Krone der Wand wird mit einer Vielzahl an Blumen eingesät und trägt so zur Biodiversität bei. Nach drei Jahren ist die Wand vollständig bewachsen. (TT.com)