Energiekrise

Strompreisbremse: Tirol und Vorarlberg fordern Kompensation für den Westen

Symbolbild
© HELMUT FOHRINGER

Tirol und Vorarlberg unterstützen zwar die bundesweite Strompreisbremse, sehen aber Nachteile für ihre Bundesländer durch die niedrigeren Stromtarife im Westen im Vergleich zum Osten. Sie fordern daher als Ausgleich Geld für den Photovoltaikausbau.

Innsbruck ‒ Tirol und Vorarlberg zeigen sich zwar grundsätzlich zufrieden mit der von der türkis-grünen Bundesregierung beschlossenen Strompreisbremse, pochen jedoch weiter auf eine "Kompensation für den Westen". Denn ohne ergänzende, ausgleichende finanzielle Maßnahmen bei der Strompreisbremse sei der Westen "benachteiligt", erklärten Tirols Wirtschaftslandesrat Anton Mattle und Vorarlbergs Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink (beide ÖVP) in einer gemeinsamen Aussendung.

Die bundesweite Strompreisbremse gehe in die richtige Richtung. Mit den angekündigten zehn Cent orientiere sich der Bund an den günstigen Tarifen in Vorarlberg und Tirol, so VP-Obmann und Spitzenkandidat Toni Mattle.

"Dennoch darf sich der Bund mit Blick auf die Situation in Tirol und Vorarlberg nicht aus der Verantwortung stehlen", mahnte Mattle eine Kompensation ein. Gleichzeitig sah er auch einen "Verhandlungserfolg", wie er es nannte. Der Bund sei vom ursprünglichen Plan, die Strompreisbremse nur für zwölf Monate einzuführen, abgerückt. "Mit Rücksicht auf die westlichen Bundesländer soll die Strompreisbremse auch Preissteigerungen im kommenden Jahr abfedern", so Mattle.

Die Illwerke vkv in Vorarlberg geben eine Preisgarantie bis Ende März des nächsten Jahres, der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG garantiert bis zum 1. Juni 2023 die bisherigen Tarife. Danach federt die bundesweite Strompreisbremse auch allfällige Tariferhöhungen im Westen ab.

"Diskrepanz bei Preisen zwischen Osten und Westen"

Offen bleibe aber immer noch eine Diskrepanz bei den Energiepreisen zwischen den Bundesländern im Osten und dem Westen. "Die Energieversorger im Osten, die die Preise ordentlich in die Höhe geschraubt haben, profitieren weitaus mehr, als das die Bundesländer Tirol und Vorarlberg tun. Deshalb fordere ich vom Bund eine Kompensation für den Westen", assistierte Schöbi-Fink.

Mattle schlug vor, dass als Ausgleich Tirol und Vorarlberg mehr Geld für den Photovoltaikausbau zur Verfügung gestellt werden könnten, denn: "Die Voraussetzungen für den Ausbau der Sonnenkraft in Tirol und Vorarlberg sind andere als in den Flächenbundesländern."

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