Wie geht es der Queen? Königliche Familie reiste nach Schottland
Gerade empfing sie noch die neue britische Premierministerin - klein und dünn geworden. Dann die erschreckende Nachricht: Die Ärzte der Queen sorgen sich um die Gesundheit der 96-jährigen Monarchin. Ihre Kinder und ihre Enkel Prinz William und Prinz Harry machen sich sofort auf den Weg an ihre Seite.
London – Die Ärzte der britischen Königin Elizabeth II. machen sich ernsthaft Sorgen um die Gesundheit der 96 Jahre alten Monarchin. Das teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit. Die Lage dürfte ernst sein. Dass der Palast sich zum Gesundheitszustand der Monarchin äußert, ist ungewöhnlich und extrem selten.
„Nach einer weiteren Bewertung heute Morgen sind die Ärzte der Königin besorgt um die Gesundheit Ihrer Majestät und haben empfohlen, dass sie unter medizinischer Beobachtung bleibt“, sagte ein Palastsprecher. Die Queen fühle sich aber wohl und bleibe auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral, hieß es weiter.
Wie die BBC am Donnerstagnachmittag berichtete, waren Prinz Charles (73) und seine Frau, Herzogin Camilla (75), sowie Prinzessin Anne (72) bereits auf Schloss Balmoral in Schottland eingetroffen. Prinz Andrew (62) sowie sein jüngerer Bruder Prinz Edward (58) und dessen Frau Gräfin Sophie (57) landete am späten Nachmittag mit einem Privatjet in Aberdeen. In der Maschine saß auch Prinz William. Der Flughafen ist etwa eine Stunde Autofahrt von Schloss Balmoral entfernt. Prinz William fuhr selbst den Wagen, in dem seine beiden Onkle und seine Tante saßen.
Herzogin Kate (40) blieb vorerst in Windsor bei George (9), Charlotte (7) und Louis (4). Die drei hatten heute ihren ersten Tag an ihrer neuen Schule. Bestätigt wurde, dass auch Prinz Harry (37) auf dem Weg nach Schottland war. Anders als zuerst gemeldet, wird seine Frau Herzogin Meghan ihn nicht sofort begleiten, sondern in London bleiben, berichtete die BBC am frühen Abend. Möglicherweise werde sie zu einem späteren Zeitpunkt nach Schottland reisen.
📽️ Video | Adelsexpertin zur Gesundheit der Queen
Premierministerin Liz Truss äußerte sich beunruhigt. Sie erklärte auf Twitter, das ganze Land sei „zutiefst besorgt" angesichts der Nachrichten von der Queen. „Meine Gedanken – und die Gedanken aller Menschen im Vereinigten Königreich – sind jetzt bei Ihrer Majestät der Königin und ihrer Familie", schrieb Truss in dem Kurznachrichtendienst. Auch der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, zeigte sich besorgt.
Parlamentspräsident Lindsay Hoyle unterbrach die Sitzung des Unterhauses am Nachmittag, um die Abgeordnete zu informieren. „Ich weiß, ich spreche für die gesamte Kammer, wenn ich sage, dass wir Ihrer Majestät der Queen die besten Wünsche senden, und dass unsere Gedanken und Gebete in diesem Moment bei ihr und der Royal Family sind.“
📽️ Video | Queen Elizabeth II. unter ärztlicher Beobachtung
Menschen kommen am Palast und in Windsor zusammen
Aus Sorge um Königin Elizabeth II. sind Menschen am Buckingham Palast in London, am Wohnsitz der Queen in Windsor und vor der Sommerresidenz Balmoral in Schottland zusammengekommen. Vor dem Palast in London hätten sich bei Regen am Donnerstag etwa Hundert Menschen versammelt, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Einige Touristen seien in Tränen ausgebrochen, berichtete die BBC. Auch nach Windsor kämen die ersten Menschen.
Vor Schloss Balmoral, wo die 96 Jahre alte Königin derzeit von Ärzten betreut wird, zeigten Bilder Neugierige hinter Polizeiabsperrungen.
„Eine Angelegenheit von großer Sorge"
Der Besuch der britischen Royals bei Queen Elizabeth II., die sich auf Anraten ihrer Ärzte ausruht, ist aus Sicht eines Adelsexperten ein bedeutender Schritt. „Dass sich ihre Kinder auf Anraten derer, die Ihrer Majestät medizinisch versorgen, in Balmoral versammeln, ist ein ziemlich bedeutender Moment und es ist eine Angelegenheit von großer Sorge für diese Familie und für die Nation und für andere Nationen, die die Queen als ihr Staatsoberhaupt ansehen", sagte Sky News-Kommentator Alastair Bruce am Donnerstag.
„Die Queen ist in vielerlei Hinsicht eine Matriarchin, nicht nur des Vereinigten Königreichs, sondern auch einer Familie", sagte Bruce. „Für die Königin ist es sehr, sehr wichtig, immer das Gefühl zu haben, dass ihre Familie da ist, und ich denke, dass dies eine Familie ist, die sich immer versammelt hat bei besonders wichtigen Anlässen."
Virtuelle Sitzung am Mittwoch kurzfristig abgesagt
Am Mittwoch hatte die Queen ihre Teilnahme an einer virtuellen Sitzung ihres Geheimrats (Privy Council) absagen müssen. Tags zuvor hatte sie zuerst Boris Johnson empfangen, der sein Rücktrittsgesuch einreichte, und gleich darauf Liz Truss, die sie zur neuen Premierministerin ernannte. Es sei ein voller Tag gewesen, sagte ein Sprecher zur Begründung der Absage am Mittwoch.
Elizabeth II. leidet seit Längerem unter gesundheitlichen Problemen und hatte die Zahl ihrer öffentlichen Auftritte stark reduziert. (APA/dpa/Reuters)
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