Bezirk Reutte

Ehrenberg als Vorzeigeort für Barrierefreiheit

Der Tiroler Monitoringausschuss besichtigte mit Burgen-GF Armin Walch (r.) den barrierefreien Umbau der Burgenwelt Ehrenberg.
© Charly Schwarz

Der Tiroler Monitoringausschuss prüfte die historische Anlage auf Barrierefreiheit.

Reutte – Barrierefrei zu bauen, ist heutzutage weitgehend üblich. Aber kann ein historisches Ensemble rollstuhlgerecht adaptiert werden? Auf Ehrenberg wurden große Anstrengungen unternommen. Nun war der Tiroler Monitoringausschuss angerückt, um den Elchtest durchzuführen.

„In der Burgenwelt Ehrenberg trifft Barrierefreiheit in allen Bereichen der Gesamtanlage auf Denkmalschutz – dennoch ist es gelungen, die einst uneinnehmbare Burg für alle Menschen zugänglich zu machen“, heißt es seitens der Prüfer. Dazu zählen ein barrierefreier Zugang durch nahe gelegene Parkmöglichkeiten, ein Schrägaufzug (der aktuell erweitert wird), ein asphaltierter Weg und entsprechende Türbreiten genauso wie barrierefreie Toiletten. Einzig die „Bretterkapelle“ – ein beliebter Veranstaltungsort im dritten Stock der Klause, der auch als Standesamt genutzt und nur über Treppen erreicht werden kann – fehlt derzeit noch im ansonsten ganzheitlich barrierefreien Konzept.

„Bei der heutigen Begehung haben wir uns vom Resultat eines konstruktiven Kompromisses zwischen Barrierefreiheit und Denkmalschutz überzeugt. Als zentrale Instanz zum Schutz, der Förderung und der Überwachung der UN-Behindertenrechtskonvention ist es uns ein Anliegen, lebensnahe Praxisprojekte kennen zu lernen und positive Beispiele vor den Vorhang zu holen und weiterzugeben“, sagt Isolde Kafka, die Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses.

Hinter jedem Umbau würden natürlich auch wirtschaftliche Faktoren stehen. Der nachträgliche Abbau von Barrieren sei zwingend mit Kosten verbunden. „Dies verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig es ist, Barrierefreiheit bei Neubauten von Beginn an mitzudenken“, erklärt Bernhard Gruber, Reuttener Mitglied des Ausschusses, der 2014 ins Leben gerufen wurde und aus 16 Experten unterschiedlicher Fachrichtungen besteht. Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet übrigens zu Barrierefreiheit im Freizeit- und Kulturbereich. (hm)

Für Sie im Bezirk Reutte unterwegs:

Helmut Mittermayr

Helmut Mittermayr

+4350403 3043

Simone Tschol

Simone Tschol

+4350403 3042

Verwandte Themen