Neue Anlaufstelle für Demenzkranke in Innsbruck

Innsbruck – Der Würfel rollt über den Tisch, einer der Spieler nimmt eine gelbe Figur und zieht drei Felder weiter. Mensch ärgere dich nicht ist eines der beliebtesten Spiele hier im neuen Zentrum für Demenz-Rehabilitation (Zeder) des Vereins Vaget (Verbund außerstationärer gerontopsychiatrischer Einrichtungen Tirols) in Innsbruck. Die vom Land Tirol geförderte Non-Profit-Organisation hat sich auf die Pflege von Menschen mit psychiatrischen bzw. neurologischen Erkrankungen und Behinderungen spezialisiert.

Das Zentrum ist insbesondere für Menschen mit einer frühen Demenzerkrankung konzipiert, also bereits vor deren 65. Lebensjahr. Die Zahl dieser frühen Diagnosen wächst zunehmend. „Diese Menschen sind oft körperlich und geistig noch sehr fit und benötigen eine angepasste Betreuung, die diese Fähigkeiten fördert“, erklärt Selina Heissenberger, Leiterin der Zeder. Bis zu 12 Menschen mit Demenz werden hier täglich betreut, monatlich sind es derzeit etwa 40 Klienten. Davon ist mehr als die Hälfte unter 70 Jahre alt, vier Besucher sind jünger als 50.

Je nach Bedarf ist der Besuch von Zeder an bis zu fünf Tagen in der Woche halbtags oder ganztags möglich. Das Programm wird in der Regel an den Jahreskreis angepasst. „Im Zeder trainieren wir die Fähigkeiten unserer Klienten in den Bereichen Kreativität, Gedächtnistraining und Bewegung“, sagt Heissenberger. Die Einrichtung soll sowohl Menschen mit Demenz eine Tagesstruktur ermöglichen, sie fordern, aber nicht überfordern, als auch deren Angehörige entlasten.

Am morgigen Welt-Alzheimer-Tag wird die Zeder nach mehreren Corona-bedingten Verschiebungen ab 11 Uhr im Stadtteil Kranebitten offiziell eröffnet. In Betrieb ist die Einrichtung allerdings bereits seit Jänner 2021. Der Selbstbehalt ist abhängig von der Höhe des Einkommens der Betroffenen. Anmeldung, Kontakt und Information unter zeder@vaget.at. (rosa)