„Tochter in Haft": Telefonbetrüger wollten Tirolerinnen Zehntausende Euro entlocken
Betrüger versuchen in Tirol weiterhin ihr Glück. Zwei Frauen kamen am Dienstag noch einmal glimpflich davon. Anders erging es zwei Männern, die um Tausende Euro erleichtert wurden.
Innsbruck – Eine neue Betrugsmasche bahnt sich offenbar ihren Weg durch die Tiroler Telefonleitungen. Noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen sind am Dienstag zwei Innsbruckerinnen. Beide wurden dazu aufgefordert, eine hohe Kaution zu zahlen, um ihre Töchter aus dem Gefängnis zu holen. Zu einer Zahlung kam es nicht, weil sich der Sachverhalt glücklicherweise rasch aufklärte.
In beiden Fällen wollten die Telefonbetrüger den Frauen, 55 und 88 Jahre alt, weismachen, dass ihre Töchter schuld an einem tödlichen Verkehrsunfall seien und sich nun in Haft befänden. Die Anrufenden gaben sich als vermeintliche Staatsanwältin bzw. Polizistin aus und forderten eine Kaution in Höhe von jeweils 80.000 und 60.000 Euro. Die 55-Jährige hatte bereits eine Geldübergabe mit den Betrügern vereinbart, da sich jedoch kurz davor ihre Tochter meldete, kam es nicht dazu. Im Fall der 88-Jährigen waren es zwei Bekannte, die ihr dazu rieten, das Ganze der Polizei zu melden. Auch hier floss demnach kein Geld.
Tirol
Fälle häufen sich: Tiroler Polizei warnt vor neuer WhatsApp-Betrugsmasche
Anders erging es einem Mann (65) im Außerfern. Der 65-Jährige wurde Opfer einer WhatsApp-Betrugsmasche, die seit ein paar Wochen im Umlauf ist. Der Betrüger gab sich als sein Sohn aus und schrieb ihm, dass sein Handy kaputt sei und er deshalb eine neue Nummer habe. Er täuschte einen Notfall vor und bat so schnell wie möglich um Überweisung eines hohen Geldbetrages. Dem kam der 65-Jährige nach. Als der Betrüger in den folgenden Tagen immer wieder noch mehr Geld verlangte, wurde der Mann stutzig. Schließlich konnte er seinen richtigen Sohn, der sich gerade im Ausland aufhält, telefonisch erreichen. Eine mittlere vierstellige Summe ist er dennoch los.
Ein ebenso hoher Eurobetrag wurde einem 52-Jährigen in Innsbruck entlockt. Zwischen dem 1. Juli und dem 31. August überwies der Mann das Geld mittels Bitcoin-Adressen, nachdem ihm im Internet ein hoher Gewinn versprochen worden war. Allerdings brach der Kontakt mit den Betrügern abrupt ab. (TT.com)