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Namenskürzung und Leistungsspritze für neuen DS 7

DS 7: Botschafter französischer Haute Couture, Präsident Emanuel Macron fährt den Pariser auch.
© DS Automobiles

DS Automobiles hat den DS 7 aufpoliert, mit weniger Glanz, dafür mehr Schimmer. Top-Modell ist jetzt ein Plug-in-Hybrid mit 360 PS und 4x4.

Von Beatrix Keckeis-Hiller

Mougins – Das Geheimnis liegt in den Details. Denn es ist gar nicht leicht, einem SUV im dichten Volumens-Segment der (Über-)Kompakten einen eigenständigen und unverkennbaren Charakter zu verpassen. Das Basis-Layout ist stets annähernd gleich, die Silhouette, ob die nun eher in Richtung Coupé geht oder das Heck aufrecht gestellt bleibt, ist damit ein Detail am Rande. Identifizierungs-Faktoren sind Lichtsignatur und Dekor.

Damit ist der DS 7, der mit dem Zunamen Crossback, schon bisher aufgefallen, mit schmalem LED-Tagfahrlicht und um die Augen reichlich Chrom-Schmuck. Den hat man ihm weitgehend abgeschminkt, den Hochglanz auf schmale Leisten reduziert. Dafür den Kühlergrill optisch gedehnt und, als Tagesbeleuchtung, einen „Light Veil“, einen Lichtschleier geschneidert. Dass dabei die Crossback-Modelltitulierung weggefallen ist, fällt optisch nicht auf. Und was für die Front gilt, markiert auch das Heck, breite Hochglanz-Leisten sind passé. Schimmern dürfen aber weiterhin Lack und Logos, außen und innen.

Das Interieur bleibt ein Manifest französisch modischen Stils und handwerklicher Raffinesse. Die Leder-Sitzbezüge im Uhrenarmband-Zuschnitt kann man nach wie vor haben, die analogen Regler und Schalter – Fensterheber & Co. – sind geblieben. Neu aufgesetzt ist das Infotainment- & Navigationssystem, es heißt jetzt Iris, wie bereits im DS 4 eingeführt, und es ist ein Spiegel französischer Mentalität. Die Menuführung hat ihre Eigenheiten.

Das tut dem Charakter, wenn man’s einmal durchschaut hat, keinen Abbruch. Atmosphärisch ist der Franzose aus vollem Herzen und tiefster Seele französisch: nämlich in erster Linie komfortorientiert. Selbst wenn das Antriebsgespann unter der Haube – das bekannte Plug-in-Hybrid-System aus dem Stellantis-Technikregal – auf Höchstleistung gepolt ist. Bisheriger Top-Antrieb war die 300-PS-Konfiguration aus der Kooperation zwischen 1,6-Liter-Turbobenziner und zwei Strom-Aggregaten, damit elektrisch generiertem Allradantrieb. Jetzt treibt man’s auf die 360-PS-Spitze. Das addiert laut technischen Daten kaum etwas an Gewicht, er wiegt ab 2002 Kilo (300 PS: ab 1977 Kilo). Die im DS 7 neue Leistungsstufe portioniert die Achtgang-Automatik friktionsfrei, je nach Fahrmodus dezent oder extra flink. Das Fahrwerk kommt auch mit 60 Mehr-PS gut zurecht, nichts poltert oder holpert, trotz 21-Zöllern, die man in der Top-Ausstattung haben kann. Zum Leistungssportler wird der – imposanter wirkend, als er ist – 4,6-Meter-Crossover trotzdem nicht, in schnellen Wechselkurven macht sich die Komfort-Orientierung bemerkbar. Doch schließlich soll der stilbewusste Franzose kein Fetzer, sondern ein familiärer Reisebegleiter sein, der es - wo’s noch straffrei möglich ist – entspannt bis auf die Speed-Spitze von 250 km/h treiben kann.

Außer dem Top-Antrieb mit 360 PS ist die Plug-in-Hybrid-Version mit 300 PS weiterhin im Antriebsprogramm. Einstieg in die E-Tense-Welt (reine Benziner gibt’s nicht mehr) sind 225 PS und Frontantrieb. Ein einsamer Diesel verbleibt, es ist der bekannte 1,5-Liter mit 130 PS, zusammengespannt, wie die Teilzeit-Elektriker, mit Achtgang-Automatik.

Die neuen Technik-Features des DS 7 inkludieren unter anderem Pixel-LED-Licht mit variabler Leuchtweite und -streuung. Dem auf die leuchtenden Spuren zu folgen, war noch nicht das Thema, bei der Premiere an der Côte d’Azur herrschte strahlender Sonnenschein, finstere Tunnels waren nicht Bestandteil der Testroute.

Marktstart: bereits erfolgt. Preis: ab 47.040 Euro (Diesel). Der E-Tense 4x4 360 kostet ab 65.050 Euro.

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