Ausstellung

Körperzertrümmerer: Werke von Josef Kostner in der Galerie Maier in Innsbruck

„Riaversi“ heißt diese 1971 von Josef Kostner in Bronze gegossene Skulptur.
© Schlocker

Der Grödner Bildhauer und Zeichner Josef Kostner in der Innsbrucker Galerie Maier.

Innsbruck – Die menschliche Figur war das zentrale Thema des vor fünf Jahren 85-jährig verstorbenen Bildhauers und Zeichners Josef Kostner. Der, obwohl er sein ganzes Leben lang seine Grödner Heimat nicht verlassen hat, ein Künstler am Puls der Zeit war, indem er das Reale zertrümmerte und im Sinn einer archaischen Erhöhung neu zusammensetzte. Was seine meist in Bronze gegossenen Skulpturen bisweilen wie Relikte frühzeitlicher Kulturen daherkommen lässt.

Wobei die bei Maier zu sehenden Stehenden und Liegenden genauso wie seine Umkreisungen rein abstrakter Formen schön den Wandel der Handschrift Kostners vorführen, aber auch seine Orientierung, etwa an der Kunst Rodins oder Wotrubas, klar zeigen. Hin zu einer zunehmenden expressiven Zerklüftung der Körper, zu so etwas wie weit in den Raum ausgreifenden Körperlandschaften, wogegen die frühen Skulpturen eher implodieren, zusammengehalten durch ihre fast malerisch autonom bearbeiteten „Häute“. Spielend mit Glattem und fein Strukturiertem, mit Spuren, die an Verletzungen oder Narben erinnern.

Viel mehr als „Bildhauerzeichnungen“ sind Kostners Arbeiten auf Papier. Hier ist ungehemmte Expression am Werk, ein unmittelbar von Emotionen gespeistes Tun. (schlo)

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