Katalonischer Ex-Regionalpräsident auf Wiener Flughafen attackiert
Der frühere Regionalpräsident Kataloniens Carles Puigdemont hatte 2017 ein Unabhängigkeitsreferendum trotz des Verbots durch die spanische Justiz abgehalten. Er sei seitdem immer wieder Anfeindungen ausgesetzt, erklärt sein Anwalt.
Wien – Der ehemalige Regionalpräsident von Katalonien, Carles Puigdemont, ist nach eigenen Angaben am Wiener Flughafen von einer Person geschlagen und beschimpft worden. Das berichtete Puigdemont am Freitag nach Angaben des Portals Heraldo Nacional. Er war diese Woche aus seinem Exil nach Wien gereist, um einen Vortrag über die politische Lage Kataloniens zu halten.
Nach eigenen Angaben erhielt er einen Schlag auf den Rücken von jemandem, der ihn im Vorbeigehen auf Spanisch anbrüllte: "Ins Gefängnis!" Er fügte hinzu, dass die Person weggelaufen sei, ohne "den Mut zu haben, ihr Gesicht zu zeigen". Seiner Meinung nach war der Angriff ein Zeichen des "Verdrusses", über den guten Zuspruch, den er angeblich in Österreich in Bezug auf die Unabhängigkeitsbestrebungen der spanischen Region Katalonien erhalten habe.
Sein Anwalt, Gonzalo Boye, wies darauf hin, dass Puigdemont laut Gesetz das Recht auf eine Eskorte habe. "Auf vielen internationalen Reisen treffen wir auf Spanier, die Präsident Puigdemont beleidigen", sagte der Leiter seines Büros als ehemaliger Präsident, Josep Lluís Alay.
Der frühere Regionalpräsident Kataloniens und damalige Chef der Partei Junts per Catalunya hatte 2017 ein Unabhängigkeitsreferendum trotz des Verbots durch die spanische Justiz abgehalten. Er verließ Spanien, um einer Strafverfolgung zu entgehen. Einige seiner damaligen Mitstreiter wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. (APA)