Konflikte

Proteste: Iran warnt EU vor „unüberlegten Maßnahmen“

Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian.
© APA/AFP/POOL/MAXIM SHEMETOV

Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian drohte seinem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio mit Gegenmaßnahmen, sollte die EU „unüberlegte Maßnahmen“ gegen den Iran ergreifen.

Teheran, Brüssel – Der Iran hat die Europäische Union vor "unüberlegten Maßnahmen" im Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten im Land gewarnt. "Falls die EU (bezüglich der Proteste) hastige und unüberlegte Maßnahmen ergreifen sollte, sollte sie sich auf effektive Gegenmaßnahmen des Irans einstellen", sagte Außenminister Hussein Amirabdollahian in einem Telefonat am Mittwoch mit seinem italienischen Amtskollegen Luigi Di Maio.

Der Iran respektiere die Forderungen seines Volkes, nicht aber vom Ausland und Terroristen organisierte Ausschreitungen. "Das iranische Volk werde dem Ausland niemals erlauben, mit solchen Methoden die Unabhängigkeit und die territoriale Integrität des Landes zu gefährden", so der iranische Chefdiplomat laut Nachrichtenagentur Isna.

EU-Abgeordnete Winzig: Unterdrückung von Frauen "inakzeptabel"

Die ÖVP-Europaabgeordneten Angelika Winzig und Lukas Mandl meinten, dass die Führung in Teheran die Gewalt gegen die Bevölkerung einstellen müsse. Winzig bezeichnete die Unterdrückung von Frauen wegen ihres Kleidungs- und Lebensstils als "inakzeptabel". Mandl sagte, dass das iranische Regime nicht nur die Welt, sondern auch seine eigenen Bürger bedrohe.

Für Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner (SPÖ), ist "Mahsa Amini zu einer Symbolfigur geworden, die für den Widerstand gegen das iranische Regime steht". Es sei "schockierend" zu sehen, wie mit friedlichen Demonstranten umgegangen werde. Am Donnerstag findet im EU-Parlament eine Abstimmung über eine Resolution zu den Protesten im Iran statt. (APA)

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