60 Jahre Bond

Startschuss für James Bond mit „Dr. No“: 60 Jahre Martini schütteln

Er war der Erste und in den Augen vieler auch der Beste: Sean Connery steuerte die Bond-Filme in eine legendäre Richtung.
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„James Bond kehrt zurück“. Dieses Versprechen hat der Agent bislang gehalten. Heute vor genau 60 Jahren hat Sean Connery in „Dr. No“ erstmals den 007-Dienst angetreten. Mittlerweile gibt es 25 Filme.

London – Der Anzug sitzt wie angegossen, die Zigarette hängt lässig im Mundwinkel. „Bond. James Bond“, sagt Sean Connery. Die ikonische James-Bond-Melodie setzt ein – und ein Stück Filmgeschichte ist geboren.

📽️ Video | Bond. James Bond

Als das Kinopublikum den Film „Dr. No“ zum ersten Mal auf der Leinwand sah, war wohl niemandem bewusst, dass es der Beginn eines Phänomens war. Wer sollte ahnen, dass die ersten Worte, die der damals kaum bekannte Sean Connery spricht, weltberühmt werden?

Am 5. Oktober 1962 war es so weit. In London feierte der erste James-Bond-Film seine Weltpremiere. Bevor er Filmheld wurde, war der Agent allerdings bereits eine bekannte Romanfigur. 1953 hatte der britische Autor und ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Ian Fleming seinen ersten Spionage-Roman „Casino Royale“ veröffentlicht. Bis zu seinem Tod 1964 schrieb Fleming auf seinem Anwesen „Goldeneye“ auf Jamaika insgesamt zwölf Romane – „Dr. No“ war der sechste – und zwei Sammlungen von Kurzgeschichten um den britischen Geheimagenten mit der Lizenz zum Töten.

Im Auktionshaus Christie’s gibt es u. a. den Schlips des Agenten zu ergattern.
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Gedreht wurde der erste Bond-Film in nur zweieinhalb Monaten. Dabei entstanden unzählige legendäre Szenen. Etwa als das erste „Bond-Girl“ Ursula Andress als Honey Rider in einem weißen Bikini aus dem Wasser steigt. So viel geballten Sex-Appeal gab es zu Beginn der 60er-Jahre kaum auf der Leinwand. Unverwechselbar sind auch Bonds Lieblingsgetränk Martini geschüttelt, nicht gerührt – und die Gunbarrel-Sequenz – der kurze Vorspann, in dem er in Richtung Kamera schießt.

Bis heute gilt „Dr. No“ als einer der besten Bond-Filme. Seinen Erfolg hat er vor allem Sean Connery und seinem Charisma zu verdanken – und Regisseur Young, der aus dem rauen Schotten den Gentleman-Agenten formte.

Daniel Craig schlüpfte bislang als Letzter in die Rolle des 007.
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Dass er bald auf der Straße nur noch als Mr. Bond angesprochen wurde, nervte Connery. Nach fünf Filmen wurde ihm der Bond-Rummel zu viel und er quittierte 1967 den Agentendienst. Als sein Nachfolger George Lazenby nach nur einem Film hinwarf, ließ sich Connery allerdings überreden, 1971 für „Diamantenfieber“ zurückzukehren. Als 007 folgten Roger Moore, der auch für „Dr. No“ im Gespräch gewesen war, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und Daniel Craig. Jeder brachte etwas Eigenes mit. Aber vielen gilt Connery als bester Darsteller.

Unter dem Motto „60 Years Of Bond“ laufen viele James-Bond-Klassiker wieder im Kino. Beim traditionsreichen Auktionshaus Christie’s werden Requisiten versteigert.

🎬 Trailer | Keine Zeit Zu Sterben

„Dr. No“ war der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte, die noch nicht zu Ende geschrieben ist. 25 offizielle Filme mit sechs Hauptdarstellern gibt es bislang. Die Suche nach dem siebten soll demnächst beginnen. Denn selbst nach dem außergewöhnlichen Ende des bislang letzten Bond-Thrillers „Keine Zeit zu sterben“ („No Time To Die“) wird die beliebte Reihe weitergehen. Wie in jedem Film seit „James Bond – 007 jagt Dr. No“ stand auch da im Abspann das Versprechen: „James Bond will return“ – „James Bond kehrt zurück“. (dpa)

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