Eurowings-Streik dauert an: Weiter Flugausfälle auch in Österreich
Der Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Eurowings hat erneut zu erheblichen Einschränkungen im Flugbetrieb an Deutschlands großen Airports geführt. Ausfälle gibt es am Mittwoch auch an österreichischen Flughäfen.
Köln, Düsseldorf – Der dreitägige Pilotenstreik beim deutschen Ferienflieger Eurowings führt am Mittwoch weiterhin zu vielen Flugstreichungen, die auch Reisende an österreichischen Airports betreffen. So wird in Wien-Schwechat erwartet, das 14 von 20 Eurowings-Flügen von und nach Deutschland ausfallen – also sieben Hin- und sieben Rückflüge, teilte ein Flughafensprecher auf APA-Anfrage mit. Ausfälle gibt es auch in Salzburg, Linz und Graz, zeigen die Homepages der Bundesländerflughäfen.
Die Lufthansa-Tochter ging am Dienstag davon aus, dass am Mittwoch, dem dritten Streiktag, abermals etwa die Hälfte von rund 500 Flügen abgesagt werden, erklärte ein Sprecher von Eurowings zuvor laut Agenturberichten. Etwa jeder zweite Flug sei am Dienstag gestrichen worden. Dadurch waren neuerlich gut 20.000 Passagiere betroffen.
Den weitgehenden Ausfall der 75 Maschinen großen Flotte des bestreikten Flugbetriebs glich und gleicht Eurowings teilweise aus. Das funktioniert durch das Leasen von Flügen externer Airlines wie Air Baltic oder TUIfly und den Einsatz von Schwestergesellschaften der Lufthansa-Gruppe.
Offenbar keine Flugausfälle am Mittwoch in Innsbruck
Von und nach Wien-Schwechat sind morgen die Destinationen Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart betroffen. Die sechs Flüge, die aus Sicht von Dienstagnachmittag am Mittwoch durchgeführt werden sollten gehen (hin und zurück) nach Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart, hieß es vom Flughafensprecher.
Der Flughafen Wien empfahl Reisenden sich bei ihrer Airline oder Reiseveranstalter über den Status ihres gebuchten Fluges zu informieren. Eine Übersicht über aktuelle Ankünfte und Abflüge bietet auch die Website des Flughafen Wien.
Auf den Homepages des Linzer und des Salzburger Flughafens zeigte sich für morgen, Mittwoch, je ein Eurowingsflug von und nach Düsseldorf, der ausfällt. In Salzburg finden ein Frühflug von und nach Düsseldorf und ein Abendflug von und nach Hamburg demnach aber statt. In Graz fallen eine Ankunft und ein Abflug von bzw. nach Stuttgart aus. In Innsbruck und Klagenfurt fallen am Mittwoch keine Eurowingsflüge aus, da für diesen Tag keine vorgesehen sind.
Tarifstreit spitze sich zu
Der Tarifstreit von Eurowings und der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) um Arbeitszeitregeln spitzte sich zuletzt zu. Das Management hatte der VC ein Ultimatum bis Montagabend gestellt, den Streik zu beenden und weiter zu verhandeln. Sonst ziehe der Arbeitgeber sein Angebot zurück und müsste wegen hoher Streikkosten den Flugbetrieb Eurowings Deutschland womöglich verkleinern. Die Gewerkschaft reagierte nicht darauf, sagte ein Sprecher. Die härtere Rhetorik des Managements befeuere den Konflikt nur, die Beschäftigten rückten dichter zusammen. Der Gewerkschaftssprecher rechnete mit einem langen, harten Arbeitskampf.
Die VC fordert für die rund 800 Cockpit-Beschäftigten längere Ruhezeiten und kürzere Einsätze, weil das Cockpit-Personal überlastet sei. Die Eurowings-Geschäftsführung erklärte in einem Schreiben an die Belegschaft, sie hätte in Aussicht gestellt, rund 80 Prozent der Forderungen zu erfüllen. Dennoch gebe es keinerlei Kompromissbereitschaft der VC. Den Forderungskatalog vollständig zu erfüllen, überfordere die Airline finanziell. Die Streikkosten und die VC-Forderungen konterkarierten das Wachstum und brächten die mit Billigfliegern in Europa konkurrierende Airline in Gefahr. "Unser Unternehmen befindet sich im Oktober 2022 in einer gefährlichen Abwärtsspirale", warnte Eurowings-Chef Jens Bischof.
Eurowings will wegen des Arbeitskampfes seiner Piloten das Wachstum von Flotte und Belegschaft im bestreikten Flugbetrieb Eurowings Deutschland stoppen. Die für 2023 geplante Flottenstärke werde nur 76 und damit um fünf Flugzeuge weniger umfassen als bisher geplant. Damit werde mit sofortiger Wirkung der Aufbau von mindestens 200 weiteren Stellen in Cockpit und Kabine gestoppt, erklärte das Unternehmen am Dienstag. (APA/dpa)
Luftverkehr
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Flugausfälle bei Lufthansa