Innsbruck Land

HTL Fulpmes: Wo man das Erschaffen digitaler Zwillinge erlernt

Ein an der HTL konstruiertes Windrad und sein digitaler „Zwilling“ zeigen beispielhaft, worum es im neuen Ausbildungszweig gehen wird.
© HTL Fulpmes

Die HTL Fulpmes entwickelte einen ganz neuen Ausbildungszweig, in dem Experten für intelligente Datentechnik heranreifen sollen.

Von Angela Dähling

Fulpmes – Immer dynamisch am Puls der Zeit bleiben und möglichst immer einen Schritt voraus sein. Das ist ein Credo an der HTL Fulpmes, das nun dazu führte, dass hier durch Direktor Martin Schmidt-Baldassari und sein Lehrerteam ein ganz neuer, einzigartiger Ausbildungszweig entwickelt wurde. Er trägt den etwas sperrigen Namen „Industrial Engineering and Management – Digital Future And New Technologies“. Dahinter verbirgt sich die Daten-Vernetzung zwischen Gegenständen und ihrem digitalen Zwilling.

„Wir gehen davon aus, dass in Zukunft fast alle Produkte, auch Alltagsprodukte, digital vernetzt sein werden und Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielen wird“, erklärt der HTL-Direktor. „In der Produktentwicklung werden die realen Produkte Zwillinge in der digitalen Welt erhalten und mit diesen Daten austauschen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Experten in diesen Technologien auszubilden“, fährt Schmidt-Baldassari fort.

Als sichtbares Beispiel verweist er auf ein an der HTL konstruiertes Windrad. Je nach Windstärke dreht es sich mehr oder weniger. Sein digitaler Zwilling weiß genau, wie schnell es sich bei welcher Windstärke dreht, und hat auch im Blick, nach wie vielen Umdrehungen Verschleißteile des realen Windrads am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. So sorgt er für den zeitgerechten Austausch. „Bei Optimierungen schauen wir zuerst am digitalen Zwilling, wie sich diese auf alle Bereiche auswirken. Erst wenn alles gut funktioniert, wird die Optimierung am echten Windrad vorgenommen“, vermittelt der HTL-Direktor ein Bild davon, worum es beim neuen fünfjährigen Ausbildungszweig geht, der ab Herbst 2023 angeboten wird.

Der dazugehörige Stundenplan ist auf drei Säulen aufgebaut: Datentechnik, Technische Grundlagen sowie Wirtschaft & Produktion. Mit dem Windrad will die HTL Fulpmes zudem verdeutlichen, dass sie in Zukunft für all jene Technologien stehen möchte, die man benötigt, um die Klimakatastrophe zu bewältigen.

Das neue Ausbildungsangebot sei laut Schmidt-Baldassari „eine logische Folge“ der beiden bisherigen an der HTL Fulpmes angebotenen Zweige. Nämlich der Fachschule für Maschinenbau (Experten für den Bau von Maschinen) und der HTL für Maschinenbau (Experten für die Konstruktion und Berechnung der zu bauenden Maschinen). Die Absolventen des Zweigs „Industrial Engineering and Management – Digital Future And New Technologies“ werden künftig die Experten für die Programmierung bzw. intelligente Datentechnik dieser Maschinen sein.

Interessierte können sich an den Tagen der offenen Tür am 21. und 22. Oktober über das gesamte Ausbildungsprogramm an der HTL Fulpmes informieren.

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