Kein Jammern in Salzburg, sondern Vorfreude aufs Finale gegen Milan
Auf Salzburg wartet in der Champions League im legendären San Siro von Mailand ein echtes Endspiel. Das 1:2 gegen Chelsea soll im „Bullen"-Stall keine Auswirkung auf das große Ziel in der Königsklasse haben:
Salzburg – Der Achtelfinal-Aufstieg wie in der Vorsaison ist noch möglich. Nächsten Mittwoch geht es gegen Milan ums Ganze. Man müsse „ready" sein, meinte Noah Okafor. Luka Sucic freute sich auf „ein geiles Spiel". Zumindest das Überwintern in der Europa League soll herausschauen.
Den Unterschied zu Chelsea machte am Dienstagabend die individuelle Klasse eines Jorginho oder Kai Havertz. Allen voran Philipp Köhn im Salzburger Tor stemmte sich nach der Führung der „Blues" durch Mateo Kovacic (23.) gegen eine Vorentscheidung, die Pierre-Emerick Aubameyang mit seinen Großchancen im Alleingang herbeiführen hätte können.
Salzburg kam zwar nach Seitenwechsel auf und durch Junior Adamu (49.) zum Ausgleich. Havertzs Schlenzer ins Kreuzeck (64.) bescherte dem Favoriten aus der Premier League aber den Aufstieg in die K.o.-Phase. „Chelsea hat unter (Trainer) Graham Potter noch nicht verloren, und dies war eine der besten Leistungen in seiner kurzen Amtszeit", lobte The Sun.
Erste Heimniederlage nach 40 Spielen
Matthias Jaissle winkte auf die Frage, ob man die Gegentreffer besser verteidigen hätte können, ab. Der Deutsche verwies wiederholt auf die individuellen Qualitäten des Gegners. „Man kann es immer besser machen. Aber man muss anerkennen, dass einer am Platz steht, der ansatzlos das Ding in den Winkel haut", urteilte Jaissle über Havertz' Kunstschuss. Sein deutscher Landsmann sorgte dafür, dass Salzburgs stolzer Lauf in Wals-Siezenheim zu Ende ging. Nach 40 Pflichtspielen mit 32 Siegen und acht Remis gingen die Hausherren erstmals seit Februar 2021 in einem Pflichtspiel wieder als Verlierer vom Rasen.
Sucic gab an, „nicht einmal so traurig zu sein". Eine Niederlage gegen Chelsea sei keine Schande, betonte der Mittelfeldspieler. „Wir fahren mit positiven Gefühlen nach Mailand, das wird ein geiles Spiel. Für uns junge Spieler ein Finale im San Siro, Wahnsinn", blickte der 20-Jährige schon kurz nach Schlusspfiff nach vorne. Der 21-jährige Strahinja Pavlovic sagte: „Wir haben gezeigt, was wir drauf haben. Auch deshalb freuen wir uns auf das Finalspiel in Mailand. Wir haben ein gutes Gefühl und können dort gewinnen."
📊 Ergebnisse | Die CL-Spiel vom Dienstag
Es mag die jugendliche Unbekümmertheit sein, die Salzburg gegen die Rossoneri helfen soll. Auf den ersten Blick ist mehr zu gewinnen, als zu verlieren, auch wenn Jaissle von einem „Alles-oder-Nichts-Spiel" sprach. Dinamo Zagreb würde im Parallelspiel in London gegen Chelsea einen Sieg benötigen, um Salzburg noch den dritten Platz abspenstig zu machen. Geht es nach „Blues"-Coach Graham Potter, soll es am Engagement der Engländer keine Zweifel geben. „Ich werde ein bisschen rotieren, aber wir werden sicher unser Bestes geben."
Rotieren wird wohl auch Salzburg am Wochenende. Am Samstag geht es daheim gegen Hartberg weiter. Gegen Milan darf auf die Rückkehr von Innenverteidiger Oumar Solet gehofft werden, Andreas Ulmer könnte ebenfalls wieder von Beginn an bereit sein. Aufseiten von Milan kehrte beim 4:0-Kantersieg in Zagreb Abwehrchef Simon Kjaer nach elfmonatiger Verletzungspause zurück. Die größte Gefahr geht von Rafael Leao aus. Der Portugiese schoss gegen die Kroaten nach einem Solo die 2:0-Vorentscheidung heraus und war wieder einmal schwer zu bremsen.
Wie die italienischen Gazetten umgehend ausrechneten, reicht gegen Salzburg nun ein Remis zum Weiterkommen. Milans Trainer Stefano Pioli wollte davon nichts wissen. Er forderte „Mentalität" und volle Konzentration ein. Der entscheidende Schritt werde erst das Spiel gegen Salzburg sein, meinte Pioli. Sein Team sei „mental und taktisch nicht dafür gemacht, zu verwalten. Wir geben unser Bestes, um zu gewinnen". Jaissle wiederholte zuvor, was er über Chelsea gesagt hatte. „Dass Milan ein Weltklasseteam ist, weiß jeder." (APA, TT.com)
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