Thomas Müller und sein Einblick in die Psyche von Serienkiller Jeffrey Dahmer
Die Netflix-Serie über den Serienmörder Jeffrey Dahmer bricht aktuell alle Rekorde. Einer, der dem Serienkiller gegenübersaß, ist der Tiroler Thomas Müller. Ein Gespräch über einen Mörder, dessen Stimme dem Kriminalpsychologen mehr als 30 Jahre später noch immer im Ohr nachklingt.
Von Anna Schafferer
Innsbruck – Unter Drogen gesetzt, getötet, gegessen: Es ist eine schier unglaubliche Geschichte, die Netflix derzeit zu neuem Nutzerwachstum verhilft. Über einen Zeitraum von 13 Jahren brachte der Amerikaner Jeffrey Dahmer 17 Männer um, hortete ihre Leichen in seiner Wohnung, verging sich an ihnen und aß sie zum Teil. Den Anfang nahm das Morden bereits 1978, dennoch blieb Dahmer mehr als ein Jahrzehnt unentdeckt. 1991 gelang es einem Mann schließlich, aus seiner Wohnung zu flüchten. Die Polizei überprüfte daraufhin Dahmers Apartment und stieß auf zahlreiche Leichen. Ein Jahr später saß der Tiroler Thomas Müller, damals angehender Kriminalpsychologe, dem Serientäter in einem Gefängnis gegenüber.
Herr Müller, wie kam es, dass Sie Dahmer getroffen haben?
Ich habe damals meine Ausbildung bei der amerikanischen Bundespolizei gemacht. Mein Ausbildner war der ehemalige Direktor der Verhaltensforschungseinheit beim FBI, Bob Ressler, er wurde von der Verteidigung als Experte hinzugezogen – und hat mich schlichtweg mitgenommen.