BioNTech und Pfizer

Neue Corona-Variante in Österreich: mRNA-Impfstoff wirkt auch gegen BQ.1.1

Ein Mitarbeiter zieht im Impfzentrum Mainz eine Spritze mit dem an die Omikron-BA.1-Variante angepassten Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer auf (Archivfoto).
© APA/dpa/Sebastian Gollnow

Der an die Omikron-Variante angepasste Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer schützt vermutlich auch vor der neuen Mutante BQ.1.1, die mittlerweile in Österreich angekommen ist.

Washington, Berlin – Die "neue" SARS-CoV-2-Variante BQ.1.1 ist sowohl in Deutschland als auch in Österreich angekommen. Eine gute Nachricht brachten Untersuchungen des US-Pharmakonzerns Pfizer am Freitag: Der mit BioNTech (Mainz) entwickelte bivalente Omikron-mRNA-Impfstoff hilft offenbar auch gegen die neue Mutante. Dies berichtete am Freitag das Deutsche Ärzteblatt.

"Der an Omikron BA.4/BA.5 angepasste bivalente Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer schützt vermutlich auch vor der BA.1.5-Sublinie BQ.1.1, die sich derzeit in Deutschland ausbreitet. Darauf deuten Laborstudien des Herstellers hin, deren Ergebnisse in bioRxiv (Preprint, noch ohne Peer Review; 2022; DOI:10.1101/2022.11.17.516898; Anm.) veröffentlicht wurden", schrieb die Zeitschrift der deutschen Ärztekammer (Online-Ausgabe). Am Nachmittag hatte es eine Aussendung des Pharmakonzerns gegeben. BQ.1.1 unterscheide sich durch drei Mutationen im Spikeprotein-Gen (R346T, K444T und N460K) von BA.4/BA.5, dessen Spike-Gen Bestandteil der aktuellen bivalenten Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna ist.

Wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag gegeben

Pfizer hat die Frage, ob die Mutante dem Impfschutz entgehen könnte, von Wissenschaftern der Universität von Texas in Galveston untersuchen lassen. Die Ärztezeitschrift: "An der Studie nahmen Probanden im Alter von über 55 Jahren teil, die nach drei vorherigen Dosen von 30 Mikrogramm BNT162b2 (in der originalen Konfiguration) eine vierte Dosis erhalten hatten. Diese enthielt entweder BNT162b2 in der originalen Konfiguration oder BNT162b2 in der bivalenten Zusammensetzung mit einen Anteil von 15 Mikrogramm BA.4/5." Nach vier Tagen und nach einem Monat wurden Blutseren der Probanden auf ihre Neutralisationskapazität (Antikörper) bezüglich mehrerer Mutanten, darunter auch BQ.1.1 untersucht.

Nach den nun veröffentlichten Daten erhöhte der bivalente Impfstoff die Antikörper-Konzentration gegen BA.4/5 von 66 auf 856 (GMT-Masseinheit; Anm.), also um den Faktor 13, während der originale Impfstoff nur einen Anstieg von 82 auf 236 (um das 2,9-Fache; Anm.) erzielte. Dies bestätige, dass BNT162b2 in der aktuellen Konfiguration seine Aufgabe besser erfülle als die erste Covid-19-mRNA-Vakzine. Bei BQ.1.1 kam es nach dem bivalenten Booster zu einem GMT-Anstieg von 29 auf 252 (um den Faktor 8,7) gegenüber einem Anstieg von 31 auf 58 (um den Faktor 1,8) mit einem monovalenten Booster. BNT162b2 sei damit in der aktuellen Konfiguration besser in der Lage, vor BQ.1.1 zu schützen als die erste Vakzine. Die Schutzwirkung könnte aber etwas schwächer sein als gegen BA.4/5. (APA)

Mehr zum Thema:

undefined

Noch bevor der PCR-Test positiv ist

Speziell geschulte Hunde spüren erfolgreich Corona-Infizierte auf

undefined

Kompliziert und aufwändig

Rechnungshof sieht einige Mängel bei Familienhilfen in der Pandemie