Ausschreibung für neue Geschäftsführung: „Neue Heimat“ als Bewährungsprobe
Die Ausschreibung der Nachfolge für den Geschäftsführer der gemeinnützigen Baugesellschaft „Neuen Heimat“ (NHT) Hannes Gschwentner hat eine politische Diskussion ausgelöst. Die Oppositionsparteien Liste Fritz, FPÖ, Grüne und NEOS drängen auf eine transparente Besetzung, die Koalitionsparteien ÖVP und SPÖ weisen die Kritik zurück. „Die Neue Heimat ist ja kein Rangierbahnhof für ausgeschiedene Regierungsmitglieder“, sagt der grüne Klubchef Gebi Mair. Er spielt auf den als möglichen neuen Geschäftsführer gehandelten Ex-LR Hannes Tratter (VP) an. „Ein roter Geschäftsführer raus, ein schwarzer Geschäftsführer rein. Ich erwarte mir nicht nur transparente Ausschreibungen, sondern auch transparente Entscheidungen.“
FP-Klubobmann Markus Abwerzger bezeichnet die bevorstehende Geschäftsführerbestellung bei der „Neuen Heimat Tirol“ als Bewährungsprobe für die Regierung. „Für uns sollten nicht ausgediente Politiker zum Zug kommen, sondern Experten aus der Privatwirtschaft.“ NEOS-Landessprecher Dominik Oberhofer weist darauf hin, dass ÖVP und SPÖ einen neuen Stil versprochen hätten. „Die Nachbesetzung bei den Aufsichtsräten, die jetzt bei der Tiwag und der ,Neuen Heimat‘ anstehen, gehören ebenso transparent ausgeschrieben und abgewickelt wie die Geschäftsführung.“
ÖVP-Klubchef Jakob Wolf und SPÖ-Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl lassen die auch am ehemaligen Landeshauptmannstellvertreter Gschwentner (SP) geübte Kritik nicht gelten. Gschwentner habe das Unternehmen zehn Jahre lang exzellent geführt und Umsatzrekorde erzielt. Die Vorgehensweise bei der Nachfolge erfolge unaufgeregt und transparent, betont Fleischanderl. Und Wolf ergänzt: „Der oder die neue Geschäftsführer/in wird der oder die bestqualifizierte BewerberIn sein und bei der NHT sicherlich auch in Zukunft sorgsam wirtschaften und weiterhin viel leistbaren Wohnraum für die Tirolerinnen und Tiroler zur Verfügung stellen.“ (pn)