Mobile Förderung in den eigenen vier Wänden
Landeck – Vier Jahrzehnte gibt es sie schon. Der Bedarf an sozialen Einrichtungen wie dieser dürfte allerdings weit mehr als 40 Jahre auf dem Rücken haben. Die Rede ist von der Heilpädagogischen Familien gGmbH, die sich der „mobilen Förderung“ von Kindern und Jugendlichen von 0 bis 18 Jahren verschrieben hat. Dabei steht „mobil“ für individuelle Unterstützung im Zuhause der jeweiligen Familie und „Förderung“ für bestmögliche Entwicklung in Bereichen wie Kommunikation, Bewegung, Sprache, Konzentration, Aufmerksamkeit oder sogar dem „Bei-etwas-bleiben-Können“.
Geschäftsführerin und Landeck-Regionalleiterin Ursula Schletterer nimmt das heurige Jubiläum zum Anlass, um von ihrem Berufsalltag zu erzählen. Als ausgebildete Sozialarbeiterin hat sie nicht nur zahlreiche Familien in ihrer Entwicklung begleitet, sondern seit 35 Jahren auch das Vorankommen der Einrichtung selbst. Das Besondere an der mobilen Förderung gegenüber anderen Fördereinrichtungen sei für sie der Aspekt der eigenen vier Wände: Wenn ein Befund für eine Entwicklungseinschränkung – von leichten Verzögerungen bis hin zu schweren Beeinträchtigungen – vorliegt, können die Mitarbeiter der Heilpädagogischen Familien gGmbH direkt nach Hause bestellt werden. Finanziell unterstützt wird das Ganze vom Land Tirol.
Das „Gesamtpaket“ werde hier nie aus den Augen verloren: „Unsere Mitarbeiter fahren nach Hause und erarbeiten mit der Familie gemeinsame Ziele. Die Eltern sind hier wichtige Partner, kennen sie ihr Kind doch am besten“, erzählt Schletterer. Das häusliche Umfeld fühle sich für die Betroffenen vertraut und sicher an. Die Eltern bekämen Erfolgserlebnisse hautnah mit, könnten stärker involviert und auch selbst unterstützt werden.
Die Einrichtung wird von fünf gleichberechtigten Geschäftsführerinnen geleitet. Die Problemlösung als Gruppe stehe im Vordergrund, gleich wie bei der Arbeit mit den Familien. Der Grund dafür sei simpel: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich die Unternehmensstruktur auch in der Arbeitsweise der Mitarbeiter widerspiegelt und so weitergelebt wird“, ist Schletterer überzeugt. (veo)