Langjähriger Außenminister von Belarus Makej überraschend gestorben
Seit 2012 war Wladimir Makej als Außenminister von Belarus, er galt nicht nur als enger Vertrauter von Machthaber Alexander Lukaschenko, sondern sogar als dessen potenzieller Nachfolger.
Minsk – Der belarussische Außenminister Wladimir Makej ist der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge überraschend gestorben. Die Agentur berichtete am Samstag von einem "plötzlichen Tod", ohne nähere Einzelheiten zu nennen. Makej sei 64 Jahre alt geworden. Der Diplomat war seit 2012 Außenminister unter Präsident Alexander Lukaschenko. In den Jahren 1992-93 war er in Wien und absolvierte die Diplomatische Akademie.
Makej hatte sich lange Zeit für eine Verbesserung der Beziehungen seines Landes zum Westen eingesetzt und auch den Verbündeten Russland kritisiert. Von diesem Kurs war er jedoch nach Massenprotesten der Bevölkerung gegen die Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 abgerückt. Er hatte die Proteste als Kampagne westlicher Agenten bezeichnet.
Belarus, der engste Verbündete seines Nachbarn Russland, ist wegen Verstößen gegen Menschenrechte und Unterdrückung von Oppositionellen von westlichen Staaten mit Sanktionen belegt. Das Land unterstützt Russland bei dessen Krieg gegen den gemeinsamen Nachbarn Ukraine, beteiligt sich allerdings selbst nicht an der Invasion.
Das russische Außenministerium erklärte, man sei erschüttert von der Nachricht vom Tod Makejs. "Wir sind erschüttert von den Meldungen über den Tod des Außenministers von Belarus", sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Lukaschenko ist in der ehemaligen Sowjetrepublik bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert an der Macht. (APA/Reuters/dpa)