Die Leichtigkeit des Seins: „Duo Jatekok“ in Innsbruck
Die famosen Pianistinnen des „Duo Jatekok“ haben bei ihrem Gastspiel in Innsbruck großen Spaß – und das Publikum mit ihnen.
Innsbruck – „Jatekok“, so lernen wir, bedeutet auf Ungarisch „Spiel“. Unter dieser treffenden Bezeichnung firmieren auch die beiden französischen Pianistinnen Naïri Badal und Adélaïde Panaget.
Am Donnerstag machte das Duo Jatekok beim Kammerkonzert im Haus der Musik Station. Sein Ruf, ungewöhnlich, erfrischend, eilte dem Zweiergespann, das schon im Vorprogramm der Metalband Rammstein auftrat, voraus. Und dies völlig zu Recht. An diesem Abend zeigt sich, dass Klavierspielen auch großen Spaß machen darf, ohne dabei auch nur ein Jota an Ausdruck und Brillanz einzubüßen.
Ob an zwei Steinways oder gemeinsam an einem: Die beiden Frauen zelebrieren die Leichtigkeit des musikalischen Seins. Bei Rachmaninows „Sechs Stücken“ op. 11 wird die ganze Bandbreite des vierhändigen Vortrags ausgelotet, ein Lehrstück in der Vermittlung unterschiedlicher Stimmungen.
Paul Dukas’ „Der Zauberlehrling“, Goethes Ballade in vertonter Form, ist ein populärer Klassiker für großes Orchester. In Dukas’ eigener Bearbeitung für zwei Klaviere kommen Not und Plag’ des überforderten Lehrlings um nichts weniger pfiffig herüber, vorgetragen mit viel Spielwitz und einem Augenzwinkern.
Franz Liszts Sonate in h-Moll, für zwei Klaviere bearbeitet von Camille Saint-Saëns: Das ergibt Tastenakrobatik zum Kopfschütteln, ein fulminantes Prestissimo, bei dem Finger der Spielerinnen nur so dahinfliegen. Atemberaubend.
Zum Verschnaufen erklingen final moderne, jazzig anmutende „Carmen“-Auszüge.
Was für ein vergnüglicher Abend! (mark)