Hohe Auszeichnung für restaurierte Haller TMB-Garnitur
Innsbruck, Hall – Die reguläre Tram-Flotte der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) ist hochmodern. Sehr beliebt sind allerdings auch die historischen Fahrzeuge der Tiroler MuseumsBahnen (TMB). Die höchst aufwendige Pflege dieses Kulturguts liegt seit 1983 in den Händen eines privaten, ehrenamtlichen Vereins. Für die Restaurierung und Wiederherstellung der so genannten „Haller Garnitur“ wurden die TMB jetzt mit dem Österreichischen Bahnkulturpreis ausgezeichnet.
Seit 1986 habe der Verein ungezählte Arbeitsstunden in das Langzeitprojekt investiert, berichtet TMB-Obmann Walter Pramstaller. Nun sei die Freude über diese höchste Auszeichnung seitens des Verbandes der Österreichischen Museums- und Touristikbahnen entsprechend groß.
Die ehemalige Lokalbahn („Vierer“) verkehrte auf einer 12,1 km langen Strecke zwischen Wilten (anfangs noch ein eigenständiges Dorf) und dem Unteren Stadtplatz in Hall, sie wurde 1974 eingestellt. „Die Fahrzeuge wurden in der Folge an verschiedene Museen sowie Privatpersonen abgegeben bzw. verkauft“, erzählt Pramstaller. Von dort holten die TMB sie in jahrzehntelanger Anstrengung zurück und machten sie mit Unterstützung diverser Partner (darunter die IVB) wieder fahrtüchtig. Der nun wiederhergestellte Zug besteht vollständig aus Originalfahrzeugen, die ältesten Beiwagen 8 und 16 stammen ursprünglich aus der Eröffnungszeit 1891/92.
Die Premierenfahrt der voll betriebsfähigen und zugelassenen „Haller Garnitur“ war schon seit zwei Jahren geplant, Corona durchkreuzte das. Nun ist für Frühjahr 2023 eine große, öffentlichkeitswirksame Präsentation geplant. Anschließend wird die neue Bahn auch regelmäßig für Jubiläums- und Sonderfahrten unterwegs sein. (TT)