Ausstellung in Innsbruck

In Schwarzweiß Erspürtes: Zeichnungen von Peter Blaas in Galerie Thomas Flora

„Lineares“ von Peter Blaas in der Innsbrucker Galerie Flora.
© Galerie Flora

Peter Blaas, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, zeigt in der Innsbrucker Galerie Thomas Flora ganz neue Zeichnungen.

Innsbruck – Er lasse sich von seinen Bildfindungen gern selbst überraschen, sagt Peter Blaas, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. Wobei er einer von denen ist, die es so gar nicht mögen, groß gefeiert zu werden, halte ihn dieses doch nur vom Zeichnen ab. In sein Notizbuch, das Blaas immer bei sich hat. Ist es doch die pralle Wirklichkeit, die der Tiroler Maler und Zeichner in die ephemere Ebene der Kunst transformiert. Um selbst Erlebtes oder Gelesenes, das ihn aufregt oder anregt, zu archaischen Zeichen zu verdichten, die auf einen ersten Blick oft sehr spröd daherkommen, sich in ihrer Hermetik einer klaren Entschlüsselung ganz bewusst entziehen. Sondern Fragen stellen, Emotionen auslösen, die in ihrer Ambivalenz nur selten wirklich angenehme sind.

80 Jahre alt zu werden, ist für den gebürtigen Münchner, der bei Sergius Pauser und Herbert Boeckl an der Wiener Akademie der bildenden Künste studiert hat, kein Grund (nur) zurückzublicken. Was er allerdings in der Innsbrucker Galerie Mathias Mayr in einer kleinen Retrospektive tut, die am 13. Dezember eröffnet werden wird.

Während er in die Galerie Flora ganz neue Zeichnungen gehängt hat. Geschrieben in großem konzentriertem Gestus mit schwarzer Tusche auf unterschiedlich große Papiere, behage ihm im Moment die Farbe doch so gar nicht, sagt Peter Blaas. Was mit seiner eigenen Verfasstheit nicht zuletzt angesichts des Zustands der Welt zu tun habe, obwohl er einer ist, der beim Kunstmachen den Kopf im besten Fall komplett ausschaltet, um das, was er macht, allein aus seiner Schulter auf das Blatt fließen zu lassen.

Vage architektonische Strukturen glaubt man da zu erkennen, Platzartiges, das ein- genauso wie ausgrenzt, Wege, die ins Nichts führen oder in Sackgassen enden, chaotisch in sich Verknäueltes, aber auch klar Lineares. Das Faible von Peter Blaas für ostasiatische Ästhetiken ist hier unübersehbar, ein Hang zum Kalligrafischen genauso wie zur Ironie, wenn er etwa einen „Großen Zauberer“ gründlich entzaubert, indem er diesen sein Schühchen verlieren lässt.

Die Schau bei Mathias Mayr macht dagegen die ganze Vielseitigkeit, technische und formale Wandelbarkeit von Peter Blaas erahnbar. Getrieben von der Neugier nach immer wieder neuen künstlerischen Dimensionen. Der Bogen, der sich auf diese Weise auftut, ist gewaltig. Beginnend mit den poetischen „Innsteinen“ der frühen Jahre über expressiv bemalte Leinwände bis zu geheimnisumflort Fetischartigem.

Info

Galerie Thomas Flora. Herzog-Friedrich-Straße 5, Innsbruck; bis 28. Jänner, Di–Fr 13–19, Sa 10–17 Uhr.

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