Lese- und Lernheft

Kritik an Schulmaterial: Weidezone Tirol gegen „Bussi-Bussi-Wolf“

Innsbruck – Die Weidezone Tirol, die sich immer wieder kritisch zu Wort meldet, wenn es um große Beutegreifer geht, stößt sich aktuell an der Dezember-Ausgabe des JÖ, Jugend Österreich. Das Magazin, welches von Pflichtschullehrern bestellt wird, um es im Unterricht als Lese- und Lernheft zu verwenden, hat einen Beitrag zum Thema „Wolf – Weder Kuscheltier noch Monster“ veröffentlicht.

Stefan Brugger, Schafzüchter in Sölden und Obmann der Weidezone Tirol, erkennt im Bericht „eine undifferenzierte Darstellung des Raubtiers Wolf“. Ein besonders großer Dorn im Auge ist ihm folgendes Zitat: „Bauern können ihnen (den Wölfen, Anm.) daher beibringen, Weidetiere in Ruhe zu lassen. Dabei reichen oft bereits Elektrozäune aus. Der Stromschlag macht klar: ‚Halt! Hier geht’s nicht weiter!‘ Je nach Gelände kann es auch notwendig sein, Hirten oder Herdenschutzhunde einzusetzen. Genau dafür setzt sich der WWF ein: dass Landwirten beim Herdenschutz geholfen wird.“

Durch diese einseitige Darstellung des Raubtiers Wolf werde „schon in den Schulen begonnen, den Kindern ein falsches bzw. sehr einseitiges Bild zu vermitteln“, verschriftlichte Brugger seinen Ärger in einem offenen Brief an Landesrätin Cornelia Hagele.

„Gerade bei sensiblen Themen ist eine differenzierte Darstellung wichtig, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, die ihre Medienkompetenz und ihre Fähigkeit zur eigenen Meinungsbildung erst entwickeln“, so Hagele in ihrer Antwort. Speziell Schülermagazine sollten dies einhalten. – „Kein Kommentar“, heißt es indes von JÖ. (top)