Pläne in Osttirol vorgestellt

Nationalpark Hohe Tauern erforscht Schatz der Kulturlandschaft

Der neue SPÖ-Landesrat René Zumtobel (l.) ist jetzt für den Nationalpark zuständig. NP-Direktor Hermann Stotter heißt ihn willkommen.
© Oblasser

Neben Tier- und Pflanzenvielfalt erhebt der Nationalpark Hohe Tauern auch von Menschenhand Gemachtes. Landesrat Zumtobel war auf Antrittsbesuch.

Matrei i. O. – Der Nationalpark Hohe Tauern (NPHT) mit seinem Osttirol-Anteil ist nicht nur reich an seltenen Tier- und Pflanzenarten. Auch Elemente der Kulturlandschaft prägen das Schutzgebiet, das sich über Tirol, Salzburg und Kärnten erstreckt. „Das kann ein Almgebäude sein, eine Harpfe, ein alter Backofen oder eine kleine Kapelle“, zählt Nationalparkdirektor Hermann Stotter auf.

Stotter stellte am 13. Dezember gemeinsam mit Landesrat René Zumtobel die Pläne für 2023 und die folgenden Jahre vor. Der SPÖ-Politiker Zumtobel hatte die Zuständigkeit für den Nationalpark von Ingrid Felipe (Grüne) übernommen, er zeichnet in der aktuellen Regierung für das Schutzgebiet verantwortlich.

Ähnlich den Tagen der Artenvielfalt wird es auch Tage der Kulturlandschaft geben, führt Hermann Stotter aus. Fachleute des Bundesdenkmalamts und der Kulturabteilung des Landes, von alpinen Vereinen und anderen Institutionen sollen in verschiedenen Tälern des Schutzgebiets auf Erkundungsreise gehen. Dabei hoffen Zumtobel und Stotter auf eine gute Ausbeute. „Große Objekte wie Kirchen finden sich ja schon im Tiroler Kunstkataster, aber die kleineren Elemente wurden meist noch nicht erhoben“, so der NPHT-Direktor. Das Pilotprojekt läuft über zweieinhalb Jahre.

Insgesamt hat der Park im nächsten Jahr etwa 1,3 Millionen Euro zur Verfügung, teils für Instandhaltungen und den laufenden Betrieb, teils für einzelne Vorhaben. „Dazu gehört, dass wir am Haus des Wassers im Defereggental eine Photovoltaik-Anlage installieren werden“, erklärt René Zumtobel. „Das fügt sich perfekt in das Tiroler Konzept für die Energiewende.“ Auch die Ausbildung von Rangern, die Gäste oder ganze Schulklassen mit der Natur des Nationalparks vertraut machen, werde weiter forciert, sagt der Landesrat.

„Die Menschen begreifen den Nationalpark immer mehr als Chance“, freut sich Zumtobel. „Er bildet einen Mehrwert für künftige Generationen.“ Ihm ist wichtig, dass die drei Anteile des Parks in den verschiedenen Bundesländern als einheitliches großes Schutzgebiet gesehen werden.

Ein unerfreuliches Kapitel in der Bilanz dreht sich um den Lärchenwald „Zedlacher Paradies“. Der beliebte Lehrweg in Matrei musste abgebaut werden, bedauert Hermann Stotter. Nach den Stürmen der letzten Jahre liegt immer noch viel Schadholz im Zedlacher Wald, das Risiko ist dem NPHT zu groß. „Die Sanierung wäre Sache der Grundeigentümer. Wenn das nicht getan wird, können wir auch nichts machen“, meint Stotter.

Für Sie im Bezirk Lienz unterwegs:

Catharina Oblasser

Catharina Oblasser

+4350403 3046