Große Kleine, Elferkiller und Premiere: Das waren die Tops und Flops der WM in Katar
Tops und Flops der WM-Endrunde in Katar – vom Aufstand der vermeintlichen Zwerge aus Afrika und Asien zum Scheitern der Deutschen und den Tränen von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo.
👍 Marokko:
Die „Löwen vom Atlas“ haben sich in Katar zu einer der größten Sensationen in der WM-Geschichte gemausert. Auf der Rechnung hatte den 22. der FIFA-Weltrangliste trotz Stars wie Achraf Hakimi oder Hakim Ziyech niemand, obendrein übernahm Walid Regragui erst Ende August das Teamchef-Amt.
👍 Kroatien:
Die kleine Nation von der Adria hat keine vier Millionen Einwohner und ist dennoch Fixbestandteil der Fußball-Weltspitze. Das hat der Vizeweltmeister von 2018 auch in Katar wieder bewiesen.
👍 Torhüter-Leistungen:
Die Leistungen wie jene von Kroatiens Schlussmann Dominik Livakovic, dem „Elfmeterkiller“, und auch von Marokkos Yassine „Bono“ Bounou stachen heraus.
👍 Schiedsrichterinnen/Stéphanie Frappart:
Erstmals in der Geschichte einer Männer-WM pfiff mit der 38-jährigen Französin eine Frau eine Partie. Es war das entscheidende Gruppenspiel zwischen Deutschland und Costa Rica.
👍 Asien-Teams:
Bei der zweiten WM-Austragung in Asien war der asiatische Fußballverband erstmals in der Geschichte mit drei Nationalmannschaften im Achtelfinale vertreten. Das sind so viele wie bei den vergangenen vier Turnieren insgesamt.
👍 Außenseiter:
Allenfalls bei Katar musste man die WM-Wettbewerbsfähigkeit infrage stellen.
👍 Disziplin:
Nur eine Rote und zwei Gelb-Rote Karten gab es bis zum Finale in 63 Spielen (!).
👍 Messi:
Bis auf den Auftakt mit dem 1:2 gegen Saudi-Arabien wurde Argentiniens Superstar bei seiner letzten WM den Erwartungen mehr als gerecht. Er traf insgesamt siebenmal und zog damit mit insgesamt 13 WM-Toren an Argentiniens WM-Rekordschütze Gabriel Batistuta vorbei.
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👍 Tor-Rekord:
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wurde ein Torrekord aufgestellt. Insgesamt fielen bei der WM 172 Tore - mehr als je zuvor. Der bisherige Rekord lag bei 171 Treffern, die bei den Weltmeisterschaften 1998 und 2014 erzielt wurden.
👍 Iranische Statements:
In Erinnerung bleiben vor allem die iranischen Spieler, die vor ihrem ersten Match bei der Nationalhymne geschlossen geschwiegen haben. Hintergrund waren die Unruhen im eigenen Land.
👍 Nachspielzeit:
Schiedsrichterchef Pierluigi Collina hatte es angekündigt, und es wurde rigoros durchgesetzt – Zeitschinden war einmal. Und das ist auch gut so.
👎 Deutschland:
Die DFB-Auswahl verpasste als Gruppendritter wie schon 2018 das Achtelfinale, Teammanager Oliver Bierhoff nahm nach 18 Jahren den Hut, Bundestrainer Hansi Flick vertraut man im Hinblick auf die Heim-EM 2024.
👎 Belgiens „Goldene Generation“:
Die großen Namen machten Belgien wieder einmal zum Geheimfavoriten. Der Zenit der Generation um Kevin De Bruyne könnte nach WM-Rang drei 2018 überschritten sein.
👎 „One Love“-Kapitänsschleife:
Eine ganze Reihe von europäischen Teams hatten vor dem WM-Turnier angekündigt, dass ihre Kapitäne die bunte Schleife in Katar aufs Feld tragen werden. Die angedrohten FIFA-Sanktionen bewogen alle zum Rückzieher.
👎 FIFA-Boss Gianni Infantino:
Mit seiner Rede, in der er vor WM-Beginn die westliche Kritik als „Doppelmoral“ westlicher Nationen bezeichnet hatte, hat sich der Schweizer wohl nur in Katar Freunde gemacht.
👎 Zuschauerzuspruch:
Der große Fanmagnet war die erste WM im arabischen Raum nicht. Katar hat laut einem Bericht der WM-Organisation in den ersten zwei Wochen des Turniers knapp über 765.000 internationale Gäste begrüßt und damit klar weniger als jene 1,2 Millionen, die das Emirat für die gesamte WM angepeilt hatte.
👎 Cristiano Ronaldo:
Als Joker blieb er gegen die Schweiz blass, auch beim Viertelfinalaus gegen Marokko konnte er im Finish nichts mehr beitragen. Was blieb, war ein tränenreicher Abgang.