⚽ WM 2022 | Stimmen zum Finale

Die Sport-Welt verneigt sich vor Weltmeister Lionel Messi: „Diego lächelt jetzt”

Am Ziel seine Träume: Lionel Messi mit dem WM-Pokal.
© AFP

Lionel Messi ist am Ziel seiner Träume - und Fußball-Legenden sowie Weggefährten huldigen dem argentinischen Weltmeister. Ein anderer Superstar schweigt zunächst öffentlich.

Die Fußball-Welt verneigt sich vor dem neuen Weltmeister Lionel Messi. Frühere Stars und zahlreiche Weggefährten huldigen dem argentinischen Superstar.

"Messi hat seinen ersten WM-Titel gewonnen, wie es seine Flugbahn verdient", schrieb die brasilianische Legende Pelé auf Instagram. "Glückwunsch, Argentinien. Diego lächelt jetzt sicherlich", fügte der 82-Jährige hinzu, der selbst in seiner Karriere dreimal den WM-Pokal geholt hatte.

Der vor zwei Jahren verstorbene Diego Maradona war 1986 der vor Messi letzte Kapitän einer argentinischen Nationalmannschaft, der den WM-Pokal in die Höhe gereckt hatte. Messi und Argentinien gewannen am Sonntag bei der WM in Katar im Elfmeterschießen 4:2 gegen Titelverteidiger Frankreich.

Mehr als 16 Millionen Likes

Auch Pelés Landsmann Neymar, der mit Messi bei Paris Saint-Germain spielt, gratulierte. "Herzlichen Glückwunsch Bruder", schrieb der 30-Jährige am Sonntag bei Instagram an den neuen Weltmeister. Dazu postete Neymar, der mit Brasilien überraschend schon im Viertelfinale gegen Kroatien ausgeschieden war, ein Foto von Messi mit dem WM-Pokal. Das Bild bekam bis Montagvormittag mehr als 16 Millionen Likes.

Bei Messis langjährigem Rivalen Cristiano Ronaldo war es auf dessen Social-Media-Accounts am Sonntagabend dagegen ruhig geblieben. Der fünfmalige Weltfußballer war im WM-Viertelfinale mit Portugal an Marokko gescheitert.

Ehefrau: „Du bist Weltmeister”

Messi genoss den Moment abseits des Kabinen-Tanzes eher im Stillen, zumindest was die Öffentlichkeit anging. Zwar postete auch der 35-Jährige ein Foto und dankte allen, die ihm auf dem Weg zum WM-Titel unterstützt haben. Zur Pressekonferenz erschien er anders als angekündigt aber nicht mehr, obwohl das für den Spieler des Spiels normalerweise obligatorisch ist.

Dafür meldete sich Messis Frau Antonela Roccuzzo zu Wort. „WELTMEISTER“, schrieb sie auf Instagram. „Du bist Weltmeister, wir wissen, wie sehr du so viele Jahre gelitten hast, wie sehr du das erreichen wolltest!!! VAMOOOOOOS ARGENTINAAAAAA.“

Weggefährten gratulieren

Gratulationen gab es für Messi indes von vielen langjährigen Weggefährten. "Lass sie sagen was sie wollen, du bist und bleibst die Beste", schrieb etwa Uruguays Luis Suárez, mit dem Messi einst beim FC Barcelona spielte. Sergio Aguero, der mit Messi lange in der Nationalmannschaft spielte und sogar auf dem WM-Rasen mitfeierte, ließ verlauten: "Der Beste der Welt, du bist der beste Freund. Ich liebe Dich."

Englands früherer Torjäger Gary Lineker sprach bei Twitter von einem "Privileg, Lionel Messi seit fast zwei Jahrzehnten zu sehen." Er sei ein Geschenk der Fußballgötter.

Begeisterung auch in Politik und anderen Sportarten

Auch der frühere US-Präsident Barack Obama schwärmt von Messi - und gibt seine Antwort in einer Dauer-Debatte im Fußball. "Gratulation an Argentinien und an den GOAT, Lionel Messi, für einen unglaublichen Weltmeisterschafts-Sieg", twitterte der 61-Jährige. GOAT steht für "Greatest of all Time", "der Größte aller Zeiten".

Basketball-Superstar LeBron James twitterte den Namen Messis unter anderem mit einem Ziegen-Emoji - Ziege heißt auf englisch "Goat". Der frühere Wimbledon-Sieger Andy Murray schrieb: "Ist Messi der beste Sportler aller Zeiten? Vergiss Fußball. Was ein Mann."

Ein ganz berühmter Argentinier hat den Triumph seiner Landsleute nicht live verfolgt: Papst Franziskus ist seinem 1990 der Jungfrau Maria gegebenes Versprechen, nicht mehr fernzusehen, auch diesmal treu geblieben, berichtete die Vatikan-Korrespondentin der argentinischen Zeitung "La Nacion", Elisabetta Pique, am Sonntagabend.

Wenige Stunden vor dem Spiel äußerte sich Franziskus jedoch zum Finale mit einer später ausgestrahlten Botschaft: "Alle gratulieren den Gewinnern. Sie sollen ihren Sieg in Demut leben. Und diejenigen, die nicht gewinnen, sollen es mit Freude tun, denn der größte Wert ist nicht, zu gewinnen oder nicht zu gewinnen, sondern fair und gut zu spielen", sagte Franziskus.

💬 Internationale Pressestimmen zum WM-Finale

Argentinien:

La Nación: "Weltmeister! Messis Argentinien berührt den Himmel in Katar. (...) Argentinien Weltmeister. Argentinien Weltmeister. Wir müssen es wiederholen, um es zu verinnerlichen. Argentinien Weltmeister. Argentinien Weltmeister. Sie haben es geschafft. Sie haben es geschafft. 36 Jahre haben wir gewartet. Drei Generationen. Jetzt wurde das Ziel erreicht."

Olé: "Ewige Herrlichkeit, Messi. Argentinien ist Weltmeister mit Messi als prägender Figur. Die Welt ist heute ein gerechterer Ort. Ehre sei Gott, Ehre sei Messi. Das Schicksal, das so oft so grausam mit ihm umzugehen schien, hatte die beste Rache für ihn auf Lager, den erträumten Tag, die erträumte Weltmeisterschaft, die Weihe, die ewig sein wird. Heute ist Messi in die Ewigkeit eingegangen. Heute ist er für diejenigen, die ihn von Anfang an unterstützt haben, und für diejenigen, die sich ihm später angeschlossen haben, für immer zum Helden geworden. Heute wird Messi der beste Spieler der Geschichte - sorry Diego."

Clarín: "Die Freude eines Landes: Argentinien ist Weltmeister! Nach 36 Jahren ist die Nationalmannschaft wieder glorreich, und Messi ist jetzt eine Legende. Messi musste leiden. Argentinien musste leiden. Aber das Leiden ist vorbei. Es ist vorbei. Einfach geil. Argentinien ist Weltmeister. Ja, es ist kein Traum. Messi ist Weltmeister. Und das ist Gerechtigkeit."

La Voz del Interior: "Der Fußball war gerecht mit Lionel Messi, die 10, die in niemands Schatten mehr steht. Mit 35 Jahren hat der Crack aus Rosario seine beste Weltmeisterschaft gespielt. Er war das Genie und die Schlüsselfigur und der Anführer einer Mannschaft, die Geschichte geschrieben hat."

Frankreich:

RMC Sport: "Messi und die Albiceleste auf dem Dach der Welt trotz heldenhafter Franzosen und eines Dreierpacks von Mbappé."

Le Parisien: "Die Blauen sind nah dran am Wunder, Messi und die Albiceleste Weltmeister. Die Mannschaft von Didier Deschamps war so nah dran, doch der dritte Stern blieb ihr verwehrt."

Le Figaro: "Besiegt durch die Albiceleste von Lionel Messi lassen die Blauen ihren WM-Titel entwischen."

L'Équipe: "Verhängnisvolle Tränen. Nach einem Finale mit surrealem Szenario, vielleicht dem schönsten der Geschichte, gewann Argentinien die Weltmeisterschaft, indem es die französische Mannschaft im Elfmeterschießen besiegte."

Großbritannien:

The Sun: "DAS beste Finale, das es jemals gegeben hat. Das beste Fußballspiel, das es jemals gegeben hat, sicherlich. Der leicht verwirrte FIFA-Chef Gianni Infantino behauptete gestern, dass es die beste WM aller Zeit gewesen sei und nach diesem nervenaufreibendem, verblüffendem und absolut atemberaubendem Fußballspiel hat er jetzt vermutlich recht."

Daily Mail: "Argentinien im Traumland! Lionel Messi versetzt das Lusail Stadion in Verzückung, als er endlich seinen Traum realisiert, die WM zu gewinnen, und führt Argentinien in einem nervenaufreibendem Elfmeterschießen gegen Frankreich in einem der besten Finali der Geschichte zu Ruhm."

Guardian: "Lionel Messi hat seine Siegermedaille und die Last der Welt wird sichtlich von seinen Schultern genommen. Er lächelt, strahlt wie ein kleiner Junge, einfach ein glücklicher Kerl. Was eine Vorstellung! Was eine Karriere! Was ein Finale."

Schweiz:

Blick: "Ein Endspiel für die Ewigkeit. Argentinien gewinnt einen Final für die Geschichtsbücher hochdramatisch im Penaltyschiessen und ist zum dritten Mal Weltmeister."

Italien:

Gazzetta dello Sport: "Argentinien ist Weltmeister, Messi wie Maradona. Frankreich geht im Elfmeterschießen k.o."

Corriere della Sera: "Argentinien ist Weltmeister. Es ist die WM von Leo, aber Ehre für Mbappé."

La Repubblica: "Es gibt nur wenige Präzedenzfälle in der Geschichte dafür, wie der Wind gestern aus allen Ecken der Welt in Lionel Messis Segel wehte. Federers letztes Finale in Wimbledon vielleicht, als wir (fast) alle bei den beiden Matchbällen den Atem anhielten und beide Male der unerbittliche Djokovic uns die Kehle abdrückte. (...) Messis Jagd nach dem WM-Titel, eine postmoderne Version des Paradoxons von Achilles und der Schildkröte, musste mit einem Happy End aus alten Filme enden: wegen eines banalen Gerechtigkeitsgefühls und der weniger selbstverständlichen Frage der mentalen Ordnung. (...)

Es hat sich eine kleine, aber sehr wichtige Sache ergeben: Achilles hat endlich die Schildkröte erreicht. Der Champion, der fast 20 Jahre unseres Lebens mit fußballerischer Schönheit füllte, hat das wichtigste und schwierigste Turnier gewonnen. Und es ist beruhigend zu wissen, dass nach wie vor eine gewisse Lehre gilt: Wenn man es schafft, für so lange Zeit der Beste zu sein, kommt auch früher oder später der Titel."

Spanien:

Marca: "Messi, jetzt hast du deinen Pokal. Du hast ihn verdient."

Mundo Deportivo: "Messi und Argentinien haben ihren WM-Titel. In einem historischen Finale holte sich Argentinien nach einem Sieg im Elfmeterschießen gegen eine großartige französische Mannschaft den dritten Stern. Leo war mit zwei Toren gegen einen kämpferischen Mbappé, der einen Hattrick erzielte, entscheidend für den Erfolg."

El País: "Das spannendste Finale der Geschichte hat Messi und sein Gefolge gekrönt. Die Welt liegt dem (Fußballer) aus Rosario zu Füßen nach einem spannungsreichen, emotionalen Spiel, das für jeden etwas zu bieten hatte. Es war ein Finale für die Ewigkeit, bei dem das Frankreich dieses Donners namens Mbappé im Roulette der Elfmeter unterging."

USA

Los Angeles Times: "Als siebenmaliger Weltfußballer hat Messi praktisch alles gewonnen, was es im internationalen Fußball zu gewinnen gibt und hat trotzdem für den größten Teil seiner Karriere im Schatten von Diego Maradona gespielt, der Argentinien zu jenem letzten WM-Titel 1986 geführt hat. Der Sieg am Sonntag nimmt diesen Schatten weg."

Washington Post: "Es wirkte unfair, dass im Anschluss an diese Wellen pulsierenden und imperfekten Fußballs, der das großartigste Final-Spiel-Theater das es jemals zu sehen gab produzierte, ein Elfmeterschießen den Gewinner bestimmen würde."

New York Times: "Lionel Messi musste warten, und warten und warten. Er musste warten, bis er den Sonnenuntergang seiner glitzernd, glorreichen Karriere erreichte. Er musste warten, bis er den Stich eine Niederlage im WM-Finale schon kannte. Er musste warten, sogar nachdem er das argentinische Fußballteam dazu inspiriert hatte, Frankreich im Finale am Sonntag zu besiegen, erst in der regulären Spielzeit und dann in der Verlängerung. Er musste warten, nachdem er zwei Tore geschossen hatte - aber Frankreichs Kylian Mbappé, sein offenkundiger Erbe auf der Weltbühne, traf dreimal und wurde der erste Mann mit einem Hattrick in einem WM-Finale seit mehr als einem halben Jahrhundert. Die reguläre Spielzeit endete 2:2, die Verlängerung 3:3 und dann gab es die Elfmeter, Argentinien gewann, 4:2, und das war die letzte Wendung in diesem außergewöhnlichsten Finale in der langen Geschichte dieses Turniers."

Deutschland:

Bild: "Argentiniens WM-Weihnachtsmärchen. Dreimal Messi(as) und einmal di(e) Maria. Was für ein Finale! Was für ein Drama! Was für ein Wahnsinn! ¡Enhorabuena, Argentina! Herzlichen Glückwunsch, Argentinien!"

Süddeutsche Zeitung: "Der Fuß Gottes. Endlich Weltmeister: Lionel Messi krönt seine außergewöhnliche Karriere mit dem lange ersehnten WM-Triumph. In dem wohl besten Finale der WM-Historie sieht Argentinien gegen Frankreich zweimal wie der Sieger aus - und gewinnt dann doch erst im Elfmeterschießen."

Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Argentinien hat jetzt den Fuß Messis. Die legendäre "Hand Gottes" ist nun nicht mehr das jüngste Kapitel in der Geschichte argentinischer WM-Titelgewinne. Lionel Messi macht es Diego Maradona nach."

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