Neuer Chef: IHS stellt die Weichen für Holger Bonin
Wien – Franz Fischler, Präsident des Instituts für Höhere Studien (IHS), zeigt sich erleichtert. Die Zeit des Interregnums könnte im ersten Quartal 2023 beendet sein. Das IHS-Kuratorium hat einstimmig beschlossen, mit dem bekannten deutschen Ökonomen Univ.-Prof. Holger Bonin Verhandlungen über die Neubesetzung der wissenschaftlichen Leitung am IHS aufzunehmen.
Nach dem Wechsel des früheren IHS-Direktors Martin Kocher in die Bundesregierung wartet die sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung (Ökonomie, Soziologie und Politikwissenschaft) auf einen Nachfolger.
Entstanden ist das Vakuum durch den neoliberalen Ökonomen Lars Feld, der in letzter Minute dem IHS eine Absage erteilt hatte. Als dann auch noch der Zweitgereihte, Guntram Wolff, absagte, entschied sich das IHS-Kuratorium für eine Neuausschreibung. Klaus Neusser übernahm bislang die interimistische Leitung des IHS.
Fischler zeigt sich im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung optimistisch, dass man mit Holger Bonin handelseins wird.
Bonin ist aktuell Forschungsdirektor des IZA (Institute of Labour Economics) in Bonn und lehrt als Professor für Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik an der Universität Kassel.
Die Forschung von Bonin ist empirisch ausgerichtet und befasst sich insbesondere mit den Auswirkungen von Digitalisierung und demografischem Wandel auf die Beschäftigung und die Anforderungen im Berufsleben sowie mit der Wirksamkeit sozialpolitischer Instrumente, insbesondere in den Bereichen Arbeitsmarkt- und Familienpolitik.
Er engagiert sich zudem in der wissenschaftlich basierten Politikberatung. Er ist in dieser Funktion Mitglied des Expertenbeirats im deutschen Sozialministerium.