Aktionärswechsel

ADNOC kauft OMV-Anteile von Staatsfonds Mubadala

Symbolbild.
© APA/ROBERT JAEGER

Der emiratische Ölkonzern übernimmt den Anteil von 24,9 Prozent. ADNOC wird somit zweitgrößter Aktionär hinter der ÖBAG.

Wien – Beim teilstaatlichen Öl- und Gaskonzern OMV kommt es zu einem Aktionärswechsel. Der langjährige Kernaktionär aus Abu Dhabi, der Staatsfonds Mubadala, verkauft seinen Anteil innerhalb des Emirats an die Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC), gab der emiratische Ölkonzern am Mittwoch auf seiner Webseite bekannt. Das Staatsholding ÖBAG teilte via Aussendung mit, über den Eigentümerwechsel informiert worden zu sein.

Mit 24,9 Prozent der Anteile an der OMV wird ADNOC damit zum zweitgrößter Aktionär hinter der ÖBAG, die 31,5 Prozent hält. "Sollten die behördlichen Genehmigungen erteilt werden, wäre die Adnoc ein langfristig orientierter, strategischer Partner für alle Geschäftsfelder der OMV", schrieb die ÖBAG in ihrer Stellungnahme. Ziel der ÖBAG bleibe weiterhin, die langfristige Wertsteigerung der OMV sicherzustellen und die Standortinteressen zu wahren.

Die Staatsholding hat mit Mubadala einen Syndikatsvertrag. Im Markt wird gegenüber der APA kolportiert, dass ADNOC in das Syndikat (Shareholders-Agreement) eintritt.

"Gezielte Investition" von ADNOC

ADNOC, einer der weltgrößten Erdölproduzenten, erwartet sich durch seine Investition eine Steigerung und Beschleunigung der Präsenz im Chemiesektor und Synergien im Chemieportfolio. Es geht dem Unternehmen mit der "gezielten Investition" um den "Aufbau einer integrierten Chemiekalienplattform, um die Wachstumsstrategie zu beschleunigen", so Sultan Al Jaber, ADNOC-Chef und Minister für Industrie und fortschrittliche Technologie der Vereinigten Arabischen Emirate. In einer Mitteilung wird mehrmals darauf verwiesen, dass die ADNOC-Beteiligungen an Borealis und Borouge durchs OMV-Investment gesteigert werden.

Die OMV selbst wollte sich auf APA-Anfrage zum Vorgang nicht äußern. Denn dieser betreffe die Eigentümerstruktur. Vom Finanzministerium gab es kurzfristig vorerst keine Stellungnahme.

Adnoc und Mubadala hatten sich erst heuer im ersten Halbjahr darauf verständigt, dass Adnoc den Viertelanteil an der Borealis von Mubadala übernimmt. Die OMV hält 75 Prozent am Petrochemiekonzern Borealis. Adnoc und Borealis wiederum besitzen gemeinsam das Joint Venture Borouge das Polyolefinlösungen anbietet.

"Aufbauend auf den starken bilateralen Beziehungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Österreich und unserer langjährigen Partnerschaft mit der OMV freut sich ADNOC über den Erwerb eines Anteils von 24,9 Prozent an der OMV", so Al Jaber. In der Mitteilung heißt es auch: "Die Transaktion zementiert starke bilaterale Beziehungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Österreich und schafft Wert für alle Beteiligten."

Mubadala-Chef Khaldoon Khalifa Al Mubarak: "Mubadala pflegt eine langjährige Beziehung zu unseren österreichischen Partnern, und wir haben gemeinsam daran gearbeitet, einen Champion im Energiesektor, OMV, zu entwickeln. Diese Transaktion spiegelt unsere Strategie wider, Vermögenswerte zur richtigen Bewertung und zum richtigen Zeitpunkt zu monetarisieren." (APA)

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