Keine Zukunft für gemeinsame Bauverwaltung in Osttirol
Gaimberg, Schlaiten – Vor gut vier Jahren hatte das KMCO (Kommunal Management Center Osttirol) noch elf Mitgliedsgemeinden. Ab 2023 sind es fünf, die eine neue, abgespeckte Form der Zusammenarbeit im Baurecht haben werden.
Alles begann 2018: Damals schlossen sich die elf Kommunen zusammen, um die Abwicklung ihrer Bauangelegenheiten an das KMCO auszulagern. Die Bürgermeister blieben zwar Baubehörde, aber die Gemeindeämter mit der oft dünnen Personaldecke waren von der restlichen Arbeit freigespielt. Das juristische Fachwissen der KMCO-Mitarbeiterinnen stellte einen weiteren Pluspunkt dar.
Zur Eröffnung kam der damalige Landesrat Johannes Tratter nach Osttirol. Er brachte 450.000 Euro Förderung für die „mit Abstand größte Verwaltungsgemeinschaft Tirols“ mit.
Etwa eineinhalb Jahre später brach das KMCO auseinander, mehrere Kommunen wollten die Bauagenden doch lieber im eigenen Haus bearbeiten. Mit 1. April 2020 blieben vier Gemeinden übrig: Gaimberg, Schlaiten, Oberlienz und St. Johann im Walde. Was ebenfalls blieb, war die Förderzusage des Landes.
Heute ist vom ehrgeizigen Projekt des Jahres 2018 wenig übrig. Zu den vier Gemeinden ist zwar eine fünfte, nämlich Iselsberg-Stronach, gekommen, aber die verbliebene Juristin ist nur noch beratend tätig. „Trotzdem lohnt sich die Zusammenarbeit“, sagt Gaimbergs Bürgermeister Bernhard Webhofer. Dem stimmt sein Amtskollege Ludwig Pedarnig aus Schlaiten zu. Vor allem bei komplizierten Fällen sei juristisches Wissen nötig. Die Kosten tragen die Gemeinden selbst.