ÖVP zu scharfer Kritik von Fischler: „Weit weg von der Realität“
Wien – Die ÖVP will die Kritik ihres früheren EU-Kommissars und Landwirtschaftsministers Franz Fischler nicht auf sich sitzen lassen. Fischler hatte im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung das Veto Österreichs gegen den Beitritt Rumäniens und Bulgariens zum Schengen-Raum massiv kritisiert. Österreich verspiele seinen Ruf, er sehe die ÖVP nicht mehr als „Europapartei“, so Fischler.
Ex-EU-Kommissar im TT-Interview
Franz Fischler geht mit ÖVP hart ins Gericht: „Österreich verspielt seinen Ruf“
ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker weist die Vorwürfe auf Anfrage der TT zurück: „Bei allem Respekt für seine Verdienste, aber wenn Franz Fischler eine Grenze, über die im letzten Jahr mehrere zehntausend Migranten illegal marschiert sind, als keinen tauglichen Grund für ein Veto sieht, dann ist er offenbar schon sehr weit weg von der Lebensrealität der Menschen im Land.“
Stocker meint, es sei „legitim, eine Position in Europa zu beziehen und dafür einzutreten, ohne gleich als antieuropäisch zu gelten“.
Neben der Kritik am Schengen-Veto hatte Fischler der ÖVP auch mangelnde Aufarbeitung der Ära Sebastian Kurz vorgeworfen. Zu diesen Aussagen nahm Stocker nicht Stellung.