Konzert in Imst

Neujahrskonzert des Salonorchesters St. Blasius: Kleines Glück, große Stimme

Eine Klasse für sich, sinnlich, verführerisch: die aus dem Pitztal stammende Sopranistin Belinda Loukota.
© Hauser

Das Neujahrskonzert des Salonorchesters St. Blasius brachte Stücke aus der Sammlung Willy Walter.

Imst – Der Chor- und Orchesterverein der Akademie St. Blasius unter der Gesamtleitung von Karlheinz Siessl feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Für das Jubiläumsjahr sind sieben Konzerte geplant, die neben Meisterwerken eines Sergei Prokofjew oder Dmitri Schostakowitsch auch Uraufführungen von Werken der Tiroler Komponisten Elias Praxmarer, Michael F. P. Huber und Mailin Hartlieb zum Inhalt haben. Solist bei zwei Konzerten ist der Tiroler Ausnahmepianist und -organist Michael Schöch.

Eine Zugabe in Form eines Neujahrskonzerts mit dem Salonorchester der Akademie St. Blasius ging am Samstagabend im Stadtsaal Imst über die Bühne. Organisiert vom Konzertverein Imst, lautete das Motto „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück …“ und brachte ausschließlich Stücke aus der Sammlung des Innsbrucker Kapellmeisters Willy Walter.

Walter musizierte mit seinem Salonorchester ab den 1930er-Jahren jahrzehntelang in Tirol und Vorarlberg. Die vom Landesmuseum Ferdinandeum erschlossene Sammlung Willy Walters zeugt von der blühenden Salonorchester-Kultur vergangener Tage, umfasst Schlager, Opernbearbeitungen, Jazz-Stücke und Sätze klassischer Sinfonien. So war es auch Franz Gratl, Kustos der Musiksammlung Tiroler Landesmuseum, der als „Reiseleiter“ auf der Fahrt in die Nostalgie fungierte und heitere wie tragische Hintergründe lieferte.

Sängerin und Star des Abends war die aus dem Pitztal stammende und in Wien lebende Sopranistin Belinda Loukota. Unter René Jacobs und Konrad Junghänel war sie mehrmals bei den Innsbrucker Festwochen zu hören, mit Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin oder dem Freiburger Barockorchester hatte sie bereits Auftritte.

Stimmlich ungemein vielschichtig war sie auch schauspielerisch von einer Präsenz, mit der sie im Nu die Herzen des Publikums eroberte. Sie weiß um den melodisch einnehmenden Lieder-Schatz, gibt sich als kampfbereite Emanze, um in nächsten Moment sehnsuchtsvoll dahinzuschmachten. Verführerisch, sinnlich, kokett, Loukota zelebrierte auf der Bühne eine Lebensfreude, die sich spontan auf das Publikum übertrug. Da wurde das kleine bisschen Glück zum großen Glück: Werner Richard Heymanns „Das gibt’s nur einmal“ oder Leonello Cassuccis „Schöner Gigolo“ waren nur einige der musikalischen Verführungen, instrumental getragen von einem fabelhaften Salonorchester St. Blasius. (hau)

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