Ö-Eishockey-Liga

Hrazdira ist sein Geld wert: Neuzugang eroberte in Kufstein die Fan-Herzen

Der Tscheche David Hrazdira entpuppte sich für den HC Kufstein als Königstransfer.
© Hans Osterauer

Kufstein – Wenn seine Mitspieler ihrer täglichen Arbeit oder ihrem Studium nachgehen, steht David Hrazdira im Fitnessstudio und stemmt Gewichte. Der 28-jährige Tscheche besetzt im Aufgebot des HC Kufstein den Profi-Platz. Jeder Club in der drittklassigen „Ö-Eishockey-Liga“ darf einen Legionär stellen, der seine Einkünfte ausschließlich mit dem Eishockey-Schläger erwirtschaftet. „Und David ist sein Geld wert“, zeigte sich auch Kufstein-Obmann Roland Luchner stolz auf das goldene Händchen der Festungsstädter.

Am Freitag löste Kufstein durch den 4:3-Sieg bei den Wattener Pinguinen vorzeitig das Ticket für das Play-off, das im Vorjahr ohne die Unterländer über die Bühne gegangen war. Die richtigen Lehren wurden ganz offensichtlich gezogen.

In nur 16 Spielen erbeutete Hrazdira 39 Scorerpunkte (21 Tore, 18 Vorlagen). Zahlen, die beeindrucken. Der Wert des Angreifers lässt sich aber nicht nur an objektiven Maßstäben ablesen. „Er ist ein herausragender Spieler und steht für das schöne Eishockey“, schwärmte Luchner und erzählte von Nachwuchsspielern, die mit Hrazdiras Trikot an der Bande stehen. Und unter der Aufsicht des Tschechen – Hrazdira ist zusätzlich als Nachwuchstrainer eingespannt – jeden Tag daran arbeiten, ihrem Idol nachzueifern.

Vertragsdetails nannte Luchner nicht, „aber David ist für uns günstig, zumal er auch als Nachwuchstrainer eingesetzt wird“. Wenngleich man den Spieler nur auf Empfehlung – also ohne Probetraining – verpflichtet hatte, hielt sich das Risiko in Grenzen. „Wir haben zunächst nur einen Vertrag bis zum 15. November abgeschlossen“, verriet Luchner, „aber schon nach der Vorbereitung war klar, dass wir ihn behalten wollen.“

Aus kurzfristig wurde also mittelfristig. Und aus mittelfristig soll langfristig werden. Denn Hrazdira (spielte zuletzt beim TSV Erding in der Bayernliga) unterschrieb erst unlängst einen neuen Zweijahresvertrag.

Während Herzdame Bianka die Eingewöhnung in Kufstein optimierte und Hrazdira bereits auf die Hohe Salve begleitete, schlüpfte Kufsteins tschechischer Trainer Ivo Novotny in die Rolle des Dolmetschers. Der neue Publikumsliebling soll der deutschen Sprache zwar mächtiger als der englischen sein – die Kommunikation offenbart aber noch Verbesserungspotenzial. Und dennoch: Hrazdira machte sich in Kufstein nicht mit Worten beliebt, sondern mit Toren, Assists und Finten.

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