Crash im Pinzgau

Lkw blieb im Schnee auf Eisenbahnkreuzung hängen, Lenker lief schreiend Zug entgegen

Eine Luftaufnahme der Unglücksstelle.
© APA/LPD SALZBURG

Ein Lastwagen ist auf der schneeglatten Straße im Salzburger Pinzgau ins Rutschen geraten und ausgerechnet im Gleisbereich steckengeblieben. Er sprang aus dem Fahrzeug und lief dem entgegenkommenden Zug entgegen, um den Lokführer zu warnen.

Bruck, Zell am See ‒ Ein Regionalzug ist am Montagabend im Pinzgau in einen Lkw gekracht. Laut Polizei war der Lastwagen mit Anhänger in Bruck an der Glocknerstraße auf der schneeglatten Straße vor einem beschrankten Bahnübergang ins Rutschen geraten und im Gleisbereich steckengeblieben. Der 49-Jährige konnte das Führerhaus noch rechtzeitig verlassen, ehe die S-Bahn-Garnitur den Lkw einige Meter mitriss. Der Lenker und der Lokführer wurden verletzt, die neun Passagiere blieben unverletzt.

Wie der Radiosender Ö3 berichtete, sprang der Lkw-Lenker aus seinem Fahrzeug und lief schreiend und winkend dem Zug entgegen. Dieser kam trotz Notbremsung erst nach rund 200 Metern zum Stehen. Der Lastwagenzug wurde zwischen der Eisenbahngarnitur und einer Böschung eingeklemmt, die Oberleitung beschädigt.

Der Lastwagen wurde zwischen der Eisenbahngarnitur und einer Böschung eingeklemmt.
© APA/Feuerwehr Bruck

Der einheimische Lastwagenfahrer hat polizeilichen Informationen zufolge vergeblich versucht, sein Fahrzeug von den Gleisen zu bewegen, bevor die Ampelanlage des Bahnübergangs Staudachstraße auf "rot" schaltete und sich der Schranken schloss. Die S-Bahn-Garnitur erfasste den Lastwagen auf der Beifahrerseite.

Durch die Kollision erlitten der 52-jährige Zugführer und der Lkw-Lenker Verletzungen unbestimmten Grades. Sie wurden ins Kardinal Schwarzenberg Klinikum gebracht. Da durch den Unfall ein Oberleitungsmast und die Gleisanlagen erheblich beschädigt wurden, mussten die ÖBB zunächst einen Schienenersatzverkehr einrichten. (TT.com)

Der beschädigte Regionalzug.
© UNBEKANNT