„Wirtschafts.Werkstatt“

Die HAK Landeck will Wirtschaft zum Angreifen

Die Modellstadt soll Dinge des täglichen Wirtschaftslebens so realitätsgetreu wie möglich abbilden.
© Obermüller

Landeck – Es ist der sprichwörtliche „Ernst des Lebens“, der mit dem Austritt aus der Schule und dem Eintritt in die Arbeitswelt beginnen soll. Eine vermeintliche Weisheit, der man in der Handelsakademie (HAK) Landeck nur wenig abgewinnen kann. Denn dort wurde gestern die erste schulische „Wirtschafts.Werkstatt“ Österreichs vorgestellt – ein Klassenzimmer mit einer kleinen Modellstadt, in der wirtschaftliche Kreisläufe und Szenarien des „echten Lebens“ veranschaulicht, verstanden und trainiert werden.

„Weil Wirtschaft so viel mehr ist“, erklärt HAK-Direktor Reinhold Greuter und spielt dabei auf die Vermittlung von rein theoretischem Wissen an. „Viele kaufmännische Fächer sind für die Schüler zu wenig greifbar. Die ‚Wirtschafts.Werkstatt‘ soll genau das ändern.“

Vom kleinen Finanzamt über ein täuschend echtes Möbelhaus im Gewerbegebiet bis hin zum Gemeindeamt im Miniaturformat – es ist nicht zu übersehen, dass die Modellstadt inmitten des Raums von den Schülern so realitätsgetreu wie möglich erbaut wurde. Dieses „Lernen am Modell“ fördere nicht nur das fächerübergreifende Denken, sondern etwa auch das Verständnis für Abläufe, Abhängigkeiten, Entscheidungen oder Konflikte und mögliche Lösungen, sagt Greuter. Dabei gilt es, Herausforderungen zu Themenbereichen wie Finanzierung, Flächenwidmung oder Infrastruktur zu meistern.

Ein eigenes Fach namens „Wirtschafts.Werkstatt“ soll es nicht geben, vielmehr ist der Raum als zusätzliches Mittel für fächerübergreifendes Lernen gedacht. Bietet sich ein Thema – unabhängig vom Unterrichtsfach – für eine Veranschaulichung an, wird die Werkstatt genutzt.

Projektbegleiterin und Lehrerin Rosa-Maria Jelinek freut sich über die Begeisterung aus den Schülerreihen: „Die Nähe zur Realität motiviert die Jugendlichen und lässt sie das Erlernte besser behalten. Einige verwenden Fachbegriffe inzwischen so, als gehörten sie zu ihrem täglichen Wortschatz.“

Auch die Jury der Sparkasse Imst Privatstiftung zeigte sich vom Konzept überzeugt und unterstützte das Projekt mit einem Förderpreis in der Höhe von 10.000 Euro. (veo)

Für Sie im Bezirk Landeck unterwegs:

Monika Schramm

Monika Schramm

+4350403 2923

Matthias Reichle

Matthias Reichle

+4350403 2159