Lawinenkurse extrem gefragt

25 Jahre SAAC: Ein Vierteljahrhundert Prävention in den Bergen

Das Orten, Sondieren und korrekte Ausgraben von Verschütteten wird bei den SAAC-Sicherheitskursen auch in der Praxis intensiv geübt.
© SAAC

Innsbruck – Den Lawinenreport zu lesen, ist die eine Sache, ihn auch zu verstehen und am Berg entsprechend zu handeln, eine andere, sagt Lucky Rauscher. Er leitet seit 22 Jahren das Projekt SAAC (Snow and Alpine Awareness Camp), das kostenlose Lawinenkurse veranstaltet.

Er berichtet von Freeridern, die im Skigebiet unterwegs sind, Spuren ins freie Gelände entdecken und diesen unbedarft folgen. Um Jugendlichen und jungen Erwachsenen das Rüstzeug für sicheres Skifahren außerhalb der Piste zu vermitteln, ist SAAC auf Initiative und mit Fördermitteln des Landes Tirol 1998 gegründet worden. Der Anlassfall war damals ein tragischer: Auf der Seegrube war ein 13-jähriges Mädchen abseits der Piste tödlich verunglückt. Nur wenig später fand am selben Ort das erste Sicherheitstraining statt.

Dieses Jahr feiert die Organisation ihr 25-jähriges Bestehen und hat damit dasselbe Alter erreicht wie ihre Teilnehmer im Schnitt. Mit einem Team bestehend aus 40 Bergführern veranstaltet SAAC jeden Winter mehr als 30 Kurse. Seit 2011 stehen auch im Sommer Kletter- und Bikecamps auf dem Programm.

Obwohl sich immer Sportler ins Gelände wagen, gebe es keinen exponentiellen Anstieg bei Unglücken. „Wir beobachten, dass sich junge Leute im Gelände verantwortungsvoller bewegen und besser ausgerüstet sind“, berichtet Rauscher. Wer vor 15 Jahren Helm trug, galt als Außerirdischer, heute sei der Schutz für den Kopf Standard. Auch seien immer mehr Teilnehmer mit Lawinenairbag unterwegs: „Die Erfahrung zeigt auch, dass der Airbag dazu verleiten kann, höheres Risiko in Kauf zu nehmen“, weiß er. Von der richtigen Ausrüstung über Tourenplanung und das Orten und Retten von Verschütteten im Notfall, all das wird erklärt und in der Praxis intensiv geübt.

Die Nachfrage ist ungebrochen groß, jeder Kurs zehnfach überbucht. Vorrang bei der Platzvergabe genießen Neulinge sowie Einheimische.

Rauscher ist es auch ein Anliegen, dass Sportler am Berg Verantwortung übernehmen, und bietet auch Camps nur für Frauen an. Sicherheit am Berg könne nicht früh genug vermittelt werden, ist er überzeugt. So lernen Kinder schon ab zwölf Jahren in Familienkursen die wichtigsten Grundlagen.

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