Razzia auch in Österreich

Inzwischen 55 Verdächtige nach großer „Reichsbürger"-Razzia

Einsatzkräfte der Polizei stehen am Jagdschloss Waidmannsheil.
© APA/dpa/Schackow

Mittlerweile gelten 55 Personen in der Causa als verdächtig. 22 der Festgenommenen wird vorgeworfen, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein. Diese solle zum Ziel haben, das politische System Deutschlands zu stürzen.

Karlsruhe – Nach der groß angelegten Anti-Terror-Razzia gegen sogenannte Reichsbürger in mehreren Bundesländern Deutschlands, in Österreich und Italien ist der Kreis der Verdächtigen auf 55 angewachsen. Bisher war von 54 Beschuldigten die Rede gewesen. 25 davon hatten Ermittler Anfang Dezember festgenommen. Zuerst hatte das Nachrichtenmagazin Spiegel (Freitag-Online-Ausgabe) über den Anstieg berichtet.

In dem Verfahren stellten die Behörden nach dpa-Informationen bisher mehr als 420.000 Euro Bargeld sowie Edelmetalle sicher. Der Spiegel hatte diesbezüglich von gut 50 Kilogramm Gold und anderen Edelmetallen berichtet. "Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen.

Die Bundesanwaltschaft wirft 22 der Festgenommenen vor, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die das politische System in Deutschland stürzen wollte. Drei weitere Festgenommene gelten als Unterstützer. 24 der Männer und Frauen sitzen in Untersuchungshaft.

Ein in Italien festgenommener Ex-Offizier einer Bundeswehr-Spezialeinheit geht noch höchstgerichtlich gegen die Auslieferung nach Deutschland vor. Für den 9. Februar ist die Berufungsverhandlung anberaumt. Mit Ausnahme einer Russin haben alle Verdächtigen den Angaben nach die deutsche Staatsbürgerschaft. (APA, dpa)