Nach 18 Jahren

„Tägliche Shitstorms": Band Russkaja löst sich wegen dem Ukraine-Krieg auf

Die Band Russkaja hört auf.
© IMAGO/Clemens Niehaus

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine mache den „Style der Band" unmöglich. „Das Soviet Image ist für immer beschädigt und tabuisiert", hieß es am Freitagabend auf ihrer Facebook-Seite.

Wien – Die österreichische Band Russkaja, die sich von traditioneller russischer Musik inspiriert, hat am Freitagabend auf Facebook ihr Ende angekündigt. Grund dafür sei der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der ein Fortbestehen der Band unmöglich mache.

„Dies ist der traurigste Tag der Bandgeschichte", verlautete die Band auf Facebook. „Der wütende Krieg in der Ukraine den Russland am 24. Februar 2022 begonnen hat macht es uns unmöglich mit einem Image & Style weiterzumachen, die sich auf satirische Art und Weise der Soviet Thematik und Sprache bedienen".

Russkaja, übersetzt „Russisch", wurde 2005 vom Leadsänger Georgij ins Leben gerufen. Vor über 30 Jahren war er nach Österreich gekommen. Mit seiner Musik wollte er „lustige Satire" mit musikalischen und lyrischen Attributen russischer Volksmusik machen. Nun sei dies jedoch nur noch „tragisch mit einem sehr bitteren Beigeschmack". „Jede Textzeile hat mittlerweile eine völlig andere Bedeutung bekommen und niemand in dieser Band will etwas repräsentieren, das in Zeiten wie diesen ausschließlich mit Krieg, Tod, Verbrechen und Blutvergießen assoziiert wird", schrieb die Band auf Facebook.

Große Bekanntheit erlangte die Band durch ihre regelmäßigen Auftritte in der ORF-Show „Willkommen Österreich". Sieben Alben wurden released, 2020 erhielt man die Auszeichnung mit dem Amadeus in der Kategorie „Hard & Heavy".

Trotz ständiger Anti-Kriegs-Statements auf Konzerten spürte die Band, dass das nicht genug sei. Die Band berichtete von täglichen Shitstorms in den sozialen Medien. Man werde als „russische Terroristen" dargestellt, obwohl sich Russkaja als das genaue Gegenteil dessen sehen. „Mit unserer multikulturellen Herkunft mit Mitgliedern aus Ukraine, Italien, Deutschland & Österreich stehen wir maximal für Frieden, Diversität & Zusammenhalt." Zum Abschied hinterlasse man das neue Album „Turbo Polka Party". (TT.com/mosc)