GSe-Trio beflügelt Opel-Marke
OPC und GSi sind vorläufig Geschichte für das Blitzlabel, dafür taucht ein neues Kürzel auf, das besonders dynamische Modelle kennzeichnet. Den Anfang machen Astra, Astra Sports Tourer und Grandland.
Málaga – Lange hingen dunkle Wolken über der Rüsselsheimer Traditionsmarke und Begriffe wie „Sparmaßnahmen“ und „rote Zahlen“ dominierten Opels Schlagzeilen. Seit der Eingliederung in den Stellantis-Konzern schreibt die Marke Gewinne und mit der Wiederbelebung der GSe-Linie will Opel zu alter Stärke zurückfinden.
Neuinterpretiert als Grand-Sport-electric bilden die Varianten das Ende der Fahnenstange im Modellportfolio und geben als Plug-in-Hybride einen Vorgeschmack auf die vollelektrische Zukunft Opels, die 2028 das Ende der Verbrenner besiegelt. Die neuen Astra-GSe-Modelle und der Grandland GSe sollen mehr Sportlichkeit und Qualität in die Modellpalette Opels bringen, und das gelingt. Zumindest zum Teil.
Der neue Astra, ein optisch sowie technisch gelungenes Fahrzeug, kommt bei den Kunden gut an, doch eine Top-Version sucht man vergeblich. Das ändert sich mit dem GSe, der mit 225 PS, sportlicher Abstimmung und feinen Details zu den Händlern rollt. Den Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang leiht sich der Astra GSe vom eng verwandten Peugeot 308, der wie der Astra seine Kraft über eine Acht-Gang-Automatik an die Vorderachse überträgt. Elektro- und Benzinmotor bringen im Verbund bis zu 360 Newtonmeter auf die Straße und beschleunigen den sportlichen Astra in 7,5 Sekunden auf 100 km/h. Ein ordentlicher Wert, der aber durch die überforderte Geräuschkulisse des 1,6-Liter-Turbobenziners etwas gedämpft wird. Überzeugender ist die Querdynamik des GSe, denn beim Fahrverhalten haben sich die Ingenieure aus Rüsselsheim etwas einfallen lassen. Die FSD-Dämpfer von Koni absorbieren Stöße aufgrund eines zusätzlichen Ventils noch weicher, sorgen aber gleichzeitig für ein beachtliches Kurvenverhalten. Das Fahrwerk wurde zudem um 10 Millimeter gesenkt und der Fahrspaß in Kombination mit einer noch direkteren Lenkung weiter erhöht. Natürlich hat die Nachhaltigkeit einen Platz auf der Agenda, denn GSe steht für Fahrspaß mit Verantwortung. Der 12,4 kWh große Akku unter dem Kofferraum, der in der Kombi-Version 516 Liter umfasst, liefert auf der ersten Testfahrt Energie für rund 45 rein elektrische Kilometer.
Im Innenraum finden wir hochwertige Sportsitze vor, die sich vom Standard-Astra deutlich abheben und selbst nach einer langen Tour keinen Raum für Beschwerden lassen. Auch wenn die Materialauswahl hochwertiger ausfallen hätte können, ist die Verarbeitung des in Deutschland gebauten Astras makellos. Das Cockpit mit zwei zusammenhängenden Displays überzeugt mit klaren Linien und einem übersichtlichen Menü. Große Kacheln am Touchdisplay und haptische Lenkradtasten ermöglichen eine einfache und intuitive Bedienung.
Im Innenraum liegt der neue Astra GSe deutlich über dem größeren und wesentlich teureren Opel Grandland GSe. Das 300-PS-SUV beschleunigt in zügigen 6,1 Sekunden auf Landstraßentempo und wird dank Elektromotor auf der Hinterachse zum Allradler. Der Grandland wird von Opel mit einer 14,2 kWh großen Batterie ausgestattet und schafft dadurch am Papier eine rein elektrische Reichweite von bis zu 66 Kilometern. Während der ersten Proberunde absolviert das 4,47 Meter lange SUV rund 47 Kilometer, bevor sich der 1,6 Liter große Benzinmotor dazuschaltet.
Zu den Preisen: Den Astra GSe bietet Opel ab 47.849 Euro an, den Grandland GSe ab 59.990 Euro.