Transit-Lösung: Ministerium wirft Italien Untätigkeit vor
Wien, Innsbruck – Matteo Salvini (Lega) und Volker Wissing (FDP): das scheint die neue Anti-Tirol-Achse auf Ebene der Verkehrsminister zwischen Italien und Deutschland. Erst diese Woche haben beide bei einem Treffen in Rom beteuert, auf EU-Ebene gemeinsam gegen den Tiroler Lkw-Fahrverbotskatalog vorgehen zu wollen. Salvini schießt seit Wochen scharf.
Im Verkehrsministerium von Leonore Gewessler (Grüne) reißt nun offenkundig der Geduldsfaden: „Wenn wir eine konstruktive Lösung am Brenner wollen, dann müssen auch Italien und Deutschland die enorme Belastung der Menschen in Tirol ernst nehmen.“ Österreich habe sich in „High-Level-Gesprächen“ stets konstruktiv eingebracht, heißt es aus dem Ministerium: „Das gilt leider für Italien weniger. Man kann sich nicht immer in der Öffentlichkeit beschweren, aber wenn es konkreter wird, nichts zu einer Lösung beitragen wollen.“
Transitforum-Chef Fritz Gurgiser hatte gestern zuvor Gewessler aufgefordert, den „Angriffen auf die Republik“ ein Ende zu bereiten: „Wir sind kein europarechtsbrechender Schurkenstaat.“ (mami)