Jagdgesetz wird novelliert

Minister begrüßt raschere Abschüsse von Wölfen in Tirol

Ab April können Problemwölfe in Tirol mit einer Verordnung des Landes rascher und leichter abgeschossen werden.
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Der Tiroler Landtag erleichtert die Entnahme von Problemwölfen. Agrarminister Totschnig sieht einen schlagkräftigen Vorstoß.

Innsbruck – Schlussendlich ging alles sehr schnell: ÖVP, SPÖ, FPÖ, Liste Fritz und NEOS haben gestern im Landtag die neue Jagdnovelle beschlossen. Einzig die Grünen stimmten wegen massiver rechtlicher Bedenken gegen die leichtere Entnahme von Wölfen. Das mehrstufige Verfahren mit Abschussbescheiden wird durch eine Verordnung der Landesregierung ersetzt. Ab April können auffällige Großraubtiere deshalb schneller entnommen werden.

Umweltorganisationen, wie der WWF, und die Grünen kritisieren, dass durch die Verordnungen das Beschwerderecht wegfällt. Für den Europarechtsexperten Walter Obwexer widerspricht deswegen die Novelle dem Europarecht. Dem Vorwurf des WWF, das Land würde die Wölfe pauschal zum Abschuss freigeben, trat ÖVP-Bauerbundobmann und Agrarreferent LHStv. Josef Geisler entschieden entgegen. „Natürlich wird es weiterhin Einzelfallprüfungen geben.“

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Für FPÖ-Chef Markus Abwerzger zeigt Tirol endlich einmal Mut, seine Partei wehre sich schon seit Jahren gegen die Wolfsromantik. Liste-Fritz-Klubchef Markus Sint sprach von einer bewussten rechtlichen Grenzüberschreitung, für seinen NEOS-Kollegen Dominik Oberhofer sei es eben ein Tag, an dem die Tiroler Politik bei den großen Beutegreifern entscheide. Der grüne Klubsprecher Gebi Mair wirft hingegen der schwarz-roten Landesregierung vor, den Bäuerinnen und Bauern Sand in die Augen zu streuen. Symbolisch gab es für Josef Geisler einen Sack voll Sand.

Anders die bäuerlichen Vertreter. „Der Beschluss des Tiroler Landtags zur Änderung des Jagdgesetzes ist ein schlagkräftiger Vorstoß, um künftig Problemwölfe zeitnah entnehmen zu können und eine Verzögerung durch Einsprüche zu verhindern“, betont der Tiroler Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (VP). Problemwölfe, die wiederholt Nutztiere reißen und in Siedlungsgebieten auftauchen, müssten entnommen werden können. „Das gelingt nur, wenn wir gleichzeitig an allen Schrauben auf Landes- und EU-Ebene drehen.“

Landwirtschaftskammerpräsident und ÖVP-Nationalrat Josef Hechenberger hofft, „dass sich diese Herangehensweise als tauglich erweist, damit wir künftig ein geregeltes Management etablieren können“. Trotzdem fordert der Kammerpräsident weitere Anstrengungen, um den Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene endlich zu senken. (pn)

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