Studie zeigt Zusammenhang auf

Reiche Haushalte verursachen die meisten Treibhausgase

Reichere Haushalte können sich mehr Konsum leisten.
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Eine WU-Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Reichtum, Konsum und CO2-Emissionen. Reiche Haushalte verursachen demnach die meisten Treibhausgase.

Wien – In Österreich emittieren die reichsten 10 % der Haushalte mehr als viermal so viel CO2 wie die ärmsten 10 % und mehr als doppelt so viel CO2 wie der Medianhaushalt. Das zeigt eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien (WU). Demnach sind die einkommens- und vermögensstärksten Haushalte für den Großteil der Emissionen verantwortlich.

Grundsätzlich gebe es einen „eindeutigen Zusammenhang zwischen Reichtum, Einkommen und Konsum und den daraus entstehenden CO2-Emissionen“, sagte Xenia Miklin von der WU. Andere sozioökonomische und demografische Faktoren hätten hingegen einen kleineren Einfluss. Auch räumlich gebe es große Unterschiede in den Emissionsmustern der Österreicher. So sei der CO2-Ausstoß pro Kopf am geringsten in Städten und am höchsten im suburbanen Raum. Grund dafür seien etwa das effizientere Straßendesign, kürzere Arbeitswege und die bessere Verfügbarkeit von Öffis in Städten.

Diese soziale und räumliche Ungleichverteilung von Emissionen zeige sich etwa im Bereich der Mobilität. Während der öffentliche Verkehr in der Stadt oft gut ausgebaut ist, sind die Menschen im ländlichen Raum meist auf den Individualverkehr angewiesen. Gleichzeitig gebe es einkommensspezifische Unterschiede beim Besitz eines Autos: Während im einkommensstärksten Viertel der Bevölkerung 90 % eines besitzen, sei das im untersten Viertel für rund 60 % der Fall. Besserverdiener könnten sich aber eher umweltfreundlichere Autos leisten, der Umstieg auf ein E-Auto sei für schlechter Verdienende hingegen oft unleistbar.

Auch im Bereich Wohnen seien die Ungleichheiten groß. „Während der Bereich Wohnen für die meisten konsumbedingten CO2-Emissionen in Österreich verantwortlich ist, ist er gleichzeitig von massiven sozialen Ungleichheiten geprägt. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, Maßnahmen zu setzen, die soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Eine besonders stark umverteilende Wirkung hätte etwa „die Bereitstellung sozial-ökologischer Infrastrukturen“, sagte Jürgen Essletzbichler, Vorstand des Departments für Sozioökonomie an der WU Wien, und verwies auf den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, öffentlicher Parks und klimafreundlichen sozialen Wohnbau. „Entscheidend ist jedoch, dass diese Investitionen der breiten Masse in der Bevölkerung zugutekommen und sich nicht nur auf wohlhabende Gemeinden oder Stadtteile beschränken.“ (APA)